Bremen (ots) - Nichts gegen Oldenburg. Aber dass es in Bremen ab Donnerstag keine Filiale der Bundesbank mehr gibt, bleibt ein Ärgernis. Zwar wird es auch künftig Bargeld in Bremen geben, dank der Hauptverwaltung für Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit Sitz in Oldenburg. Trotzdem ist der Abzug der Bundesbank eine Schmach für das von Handel geprägte Bremen, das doch eine Art Hauptstadt für den Nordwesten sein will. Andere Bundesländer haben erfolgreicher Strippen gezogen, neben Bremen steht nur Schleswig-Holstein künftig ohne Bundesbank da. Auch als zehntgrößte Stadt schneidet Bremen schlechter ab als andere. Kleiner sind Leipzig, Hannover, Nürnberg, Bochum, Bielefeld, Karlsruhe, Augsburg, Chemnitz, Magdeburg, Freiburg, Erfurt, Mainz, Rostock, Hagen, Saarbrücken, Ludwigshafen, Oldenburg, Osnabrück, Regensburg, Würzburg, Ulm, Göttingen, Reutlingen, Koblenz, Villingen-Schwenningen und Neubrandenburg - aber alle haben sie eine Bundesbankpräsenz. Diese kleineren Städte haben die Schließung ihrer Standorte verhindert. 35 sind übrig geblieben, 2002 waren es noch gut dreimal so viel. Die Sicht des Senats, dass der Süden bevorzugt wurde, ist allenfalls ein Teil der Wahrheit. Bremen muss sicherstellen, bundespolitisch nicht abgehängt zu werden. Und Bremen muss seinen Anspruch, wichtigste Metropole der Region zu sein, auch wirklich einlösen wollen. Künftig müssen Bremer also nach Oldenburg, um ihre letzten D-Mark in Euro zu tauschen. Einkaufen kann man da ja auch ganz gut.
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