Hagen (ots) - Die Flüchtlingsfrage teilt das Land. Es ist überwältigend, wie viele Bürger Kleider und Geld spenden, beim Aufbau von Stockbetten mit anpacken, wie viele Vereine ehrenamtlich aktiv sind. Auch die Helfer dürften Ängste haben, ob wir diese Herausforderung meistern können, aber beim persönlichen Kontakt gerät doch die Notlage der Schutzsuchenden in den Vordergrund. Und dann gibt es jene Mittelstands-Vertreter, die vor laufender Kamera geifern: "Das sind doch keine Deutschen, denen darf man wehtun." Da finden Gruppen von scheinbar braven Steuerzahlern zusammen, um Feuer zu legen. Diese Gewaltbereitschaft nur dem Osten zur Last zu legen, ist zu billig. Trotzdem: Futterneid war die heimliche Ideologie des SED-Regimes, und der befeuert vermutlich heute noch den Hass auf Fremde. In dem Zusammenhang ist es erschütternd, dass Kanada eine Reisewarnung für Ostdeutschland ausgesprochen hat. Der Staat muss konsequent gegen Gesetzesbrecher vorgehen, auch wenn sie sich selbst als Wutbürger die Absolution erteilen. Es darf nicht sein, dass auf das Grundgesetz gepfiffen wird, sobald unser Land einmal in eine komplizierte Situation gerät. Das Gewaltmonopol des Staates zu akzeptieren ist die Gewähr für den inneren Frieden in einer Demokratie. Das werden die Flüchtlinge lernen. Aber das müssen auch jene lernen, die ohne Scham Bezeichnungen für die Kanzlerin grölen, welche man niemals abdrucken kann.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/nr/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/nr/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
© 2015 news aktuell