Zürich - Der Erfolg eines Unternehmens ist eng verbunden mit der Qualität seiner Lieferkette. Traditionell wird hier Leistungsstärke allein über den Geschäftserfolg gemessen. Doch gerade Marktteilnehmer, die ökonomische Vorteile mit dem Einfluss auf die Umwelt und einem Mehrwert für die lokale Wirtschaft in Einklang bringen, können einen deutlichen Multiplikator-Effekt erzielen.
Wir nennen dies den "dreifachen Lieferkettenvorteil". Das belegt die Untersuchung "Beyond Supply Chains - Empowering Responsible Value Chains", die Accenture Strategy gemeinsam mit dem World Economic Forum durchgeführt hat. Doch was ist unter verantwortungsvollen oder ethischen Lieferketten zu verstehen? Welche konkreten Vorteile gehen für Unternehmen damit einher? Und welche Profitabilitätshebel gibt es?
Ethisch UND profitabel
Ethisch und profitabel zugleich zu wirtschaften schliesst sich nicht länger gegenseitig aus. Im Gegenteil: Auf ethischen Prinzipien basierende Lieferketten sind kein "nice to have" mehr - in unserer heutigen Geschäftswelt sind sie schlicht eine Notwendigkeit. Unternehmen, die hier voran gehen, tarieren geschäftliche Vorteile insbesondere mit zwei Faktoren aus: dem Umweltschutz sowie dem Beitrag der Lieferkette zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung. Unsere Studie belegt, dass Unternehmen, die ihren Entscheidungsrahmen und entsprechende Massnahmen auf diese Dimensionen gleichermassen ausrichten, in mehrfacher Hinsicht gewinnen. So gehen wir von einem Umsatzzuwachs von bis zu 20 Prozent für verantwortungsbewusst hergestellte Produkte aus. Die Kosten der Lieferkette können zudem um bis zu 16 Prozent sinken, bei einer gleichzeitigen Steigerung des Markenwerts um bis zu 30 Prozent. Darüber hinaus lässt sich der CO2-Fussabdruck durch diesen Ansatz um bis zu 22 Prozent reduzieren - und ermöglicht es Unternehmen zugleich, zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen.
Hemmnisse erkennen und überwinden
Der Weg zu mehr Verantwortungsbewusstsein ist jedoch steinig. Zum einen liegt das an der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, zum anderen gibt es vermeintliche Hindernisse für Investitionen in eine Umstellung der Lieferkette. Laut der weltweiten CEO-Studie zur Nachhaltigkeit, die Accenture gemeinsam mit dem UN Global Compact erstellt hat, scheitern viele Programme daran, dass es Unternehmen schwer fällt, Investitionen in Nachhaltigkeit zu rechtfertigen, weil die konkreten Vorteile für ihr Geschäft nur schwer zu quantifizieren zu sind. Warum? Zum Teil vielleicht deshalb, weil die Optionen für nachhaltiges Handeln, die sowohl das Geschäft als auch die Gesellschaft voranbringen, nicht ohne weiteres auf der Hand liegen. Darüber hinaus sind Lieferketten komplex - denn die Verantwortung endet nicht an den Unternehmensgrenzen. Immer häufiger werden Unternehmen auch für das Handeln ihrer Zulieferer verantwortlich gemacht, wenn diese sich nicht an das Gesetz halten oder unethisch handeln.
Doch Unternehmen dürfen sich hier nicht mit einer traditionellen Kosten-Nutzen-Analyse aufhalten. Soziale Medien haben auch die Geschäftswelt nachhaltig verändert: Sie bringen Dinge an die Oberfläche, die in den Augen vieler unappetitlich sind, beispielsweise in den Augen von Konsumenten mit sozialem ...
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