Stuttgart (ots) - Gespenstisch sind diese Vorgänge aufgrund der Entschlossenheit der Täter - die sehr genau wissen, dass ihre Überlebenschancen gering sind. Und sie sind erschreckend, weil vor dieser Gewalt selbst der beste Sicherheitsapparat der Welt kapitulieren muss: Die Täter handeln offenbar aus eigenem Antrieb, ohne eine Terrororganisation im Hintergrund, die sie auf die Taten vorbereitet. Wenn aber schon Küchenmesser und Autos zur tödlichen Waffe werden, dann stoßen Polizei, Militär und Geheimdienste an ihre Grenzen. Dann muss die Regierung Netanjahu einsehen, dass es sich hier um ein politisches Problem handelt - und nicht nur um eine Lücke im Sicherheitssystem, die es zu stopfen gilt. Israel hat den Terror lange Zeit erfolgreich ausgesperrt. Desillusioniert von gescheiterten Vermittlungsversuchen und auf der Suche nach Normalität blenden viele Israelis den Konflikt heute weitgehend aus. Sie leben ihren Alltag, die Belange des Volks jenseits der Mauer werden den Militärs überlassen. Doch die militärische Beherrschbarkeit ist eine Illusion. Eine wirkliche Perspektive bietet nur die Diplomatie.
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