Mainz (ots) - Es hätte so einfach sein können. Bereits am vergangenen Mittwoch bekam DFB-Präsident Wolfgang Niersbach vom Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" einen Fragenkatalog geschickt. Zwölf Stunden hatte er Zeit, um darauf zu antworten. Und zu erklären, was es mit den 6,7 Millionen Euro auf sich haben soll, die angeblich vom deutschen Organisationskomitee an den Fußball-Weltverband Fifa überwiesen wurden - eineinhalb Jahre vor der Weltmeisterschaft in Deutschland. Niersbach nutzte diese Chance nicht. Und vergab damit eine Riesen-Möglichkeit. Denn es gibt im Rahmen der Korruptionsvorwürfe an den Deutschen Fußball-Bund nur einen richtigen Weg für die Beschuldigten: Eine lückenlose Aufklärung muss her. Jetzt sofort und möglichst schnell. Da reicht es keinesfalls, dass sich Wolfgang Niersbach am Sonntag zu Wort meldete. Denn das tat er auf der verbandseigenen Internetseite. Mit Verlaub: Das ist lächerlich. Sich von seinem eigenen Pressesprecher befragen zu lassen, hat nichts mit einer transparenten Vorgehensweise zu tun. Und die brauchen sie beim DFB ganz dringend. Da helfen keine internen Untersuchungen oder Dementis aller Beteiligten. Ein Verhalten, das übrigens sehr stark an die Fifa erinnert. Hätte der DFB nichts zu verbergen, könnte Niersbach sich auch öffentlich zu den Vorwürfen äußern. Im aktuellen Sportstudio, auf einer Pressekonferenz oder in einem exklusiven Interview. Dafür gibt es genügend Möglichkeiten. Alles wäre besser als ein Statement auf der eigenen Internetseite. So verspielt Wolfgang Niersbach seine Glaubwürdigkeit.
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