Bremen (ots) - Et hätt noch immer jot jejange - es ist mal wieder gut ausgegangen, könnte man auch zur Kölner OB-Wahl mit rheinischer Unerschütterlichkeit sagen. Die von einem Rechtsextremisten schwer verletzte Kandidatin Henriette Reker hat überlebt, konnte am Sonntag sogar im Krankenhaus ihr Kreuz machen und ist zu bester Letzt auch noch im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch, Köln! Die sinnenfrohe Millionenstadt am Rhein hat erstmals eine Frau an ihrer Spitze. Dazu noch eine Parteilose, der die Integration von Ausländern nicht nur Beruf, sondern auch Berufung ist. Deutlicher könnte die Absage an alle rechten Nationalisten nicht sein - wäre da nicht ein dicker Wermutstropfen: Keine 40 Prozent der wahlberechtigten Kölner haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht. "Demokratie lässt sich nicht abstechen", postete einer, der wählte. Richtig, aber wenn Demokratie träge als selbstverständlich betrachtet wird, schlägt irgendwann doch die Stunde der Extremisten. Einzeltäter wie jener von Köln sind bloß Vorboten. Pegida ist der Nährboden für eine neue braune Bewegung.
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