Hagen (ots) - Wenn der 1. FC Köln spielt, singt Navid Kermani die Hymne seines Lieblingsvereins aus vollem Herzen mit - als Siegener "Immi" in der rheinischen Domstadt. Als Muslim schreibt er Bücher über das Christentum. Als Kind persischer Einwanderer in Deutschland bereist er Krisengebiete wie den Irak, um die Situation dort in Reportagen zu schildern. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ehrt mit dem habilitierten Orientalisten einen Reisenden zwischen den Kulturen und Religionen, einen Lokalpatrioten, der gleichzeitig Europäer und Weltbürger ist. Der Friedenspreis ist ein politischer Preis. Die Auszeichnung Navid Kermanis darf deshalb als Signal für die Hoffnung gelesen werden, dass sich die Intellektuellen wieder einmischen in die politische Diskussion, dass sie ihr Wissen, ihre Kritikfähigkeit und ihren Scharfblick einbringen in die Debatten um die Zukunft Europas und Deutschlands. Am Ende seiner Rede bittet der in Siegen aufgewachsene Kermani darum, nicht zu applaudieren. Stattdessen soll das Publikum aufstehen und still beten - für den syrischen christlichen Pater Paulo. Ein so starkes Zeichen an einem derart historischen Ort weckt tatsächlich Zuversicht, dass Dialog möglich ist.
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