Bielefeld (ots) - Immer mehr Rentner haben einen Minijob. Ist das gut oder schlecht? Der Sozialverband VdK schlägt reflexartig Alarm. Das kann nur Ausdruck wachsender Altersarmut sein, lautet sein Urteil. Dabei gibt es für diese Behauptung keine seriösen Belege. Tatsache hingegen ist, dass die Armutsquote bei Rentnern zu den niedrigsten unter allen Bevölkerungsgruppen zählt. Ganz anders als etwa bei allein erziehenden Müttern und Vätern, die besonders häufig von Hartz IV betroffen sind. Das schließt nicht aus, dass manche Senioren tatsächlich einen Minijob benötigen, um finanziell über die Runden zu kommen. Es spricht aber auch einiges dafür, dass ein erheblicher Teil der Älteren sich schlicht zu jung dafür fühlt, den ganzen Tag auf dem Sofa zu verbringen. Die Gefahren der Altersarmut sollen damit nicht klein geredet werden. Das Rentenniveau sinkt, und in Zukunft werden auch immer mehr Menschen ins Seniorenalter kommen, die längere Zeit arbeitslos waren, was sich erheblich auf das Auskommen im Alter auswirken kann. Düstere Szenarien im Hinblick auf die heutige Rentnergeneration zu beschwören, geht jedoch an der Wirklichkeit vorbei. Man kann sich auch darüber freuen, dass immer mehr Senioren ein paar Stunden in der Woche jobben.
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