Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Samstagsprogramm von Dow Jones Newswires.
Braunkohlereserve bringt Versorgern 230 Mio Euro im Jahr
Die drei Stromkonzerne RWE, Vattenfall und Mibrag bekommen in den nächsten Jahren einen warmen Geldregen für ihre alten Braunkohlekraftwerke. Ab Oktober 2016 fließen an sie zusammen für den Zeitraum von sieben Jahren durchschnittlich 230 Millionen Euro pro Jahr, damit sie die Turbinen für Engpässe in Bereitschaft halten. Sollte nicht genügend Strom in Deutschland vorhanden sein, springen sie ein.
Moody's stuft RWE auf Baa2 ab, Ausblick negativ
Die Ratingagentur Moody's hat ihre Bonitätsnote für den Energiekonzern RWE auf Baa2 von zuvor Baa1 gesenkt. Der Ausblick für das Rating ist negativ. Das Kurzfristrating bestätigte Moody's Investors Service am Freitagabend. Die Abstufung reflektiere die schwachen Geschäftsaussichten von RWE infolge der gesunkenen Strom- und Rohstoffpreise und geringerer Gewinnbeiträge des Versorgergeschäfts in Großbritannien.
VW verschärft wegen drohender Skandalkosten den Sparkurs - Magazin
Der Volkswagen-Konzern reagiert laut einem Pressebericht mit einem verschärften Sparkurs auf die drohenden Milliardenkosten durch den Dieselskandal. Der Markenvorstand und der Betriebsrat hätten sich unter anderem darauf geeinigt, für 2016 auf Beförderungen zu verzichten, berichtet das manager magazin unter Berufung auf VW-Kreise. Zusätzlich sei zum Beispiel geplant, für die nächste Generation des Golf möglichst viele aktuelle Bauteile erneut zu verwenden.
Moody's prüft mögliche Herabstufung von Deutsche Wohnen
Die Ratingagentur Moody's hat die Deutsche Wohnen AG nach deren Absage der Übernahme des Rivalen LEG auf ihre Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt. Nach der Ankündigung des geplanten Zusammenschlusses hatte Moody's das Langfristrating A3 von Deutsche Wohnen zunächst auf eine mögliche Anhebung geprüft. Nun aber sei die Wahrscheinlichkeit erheblich gestiegen, dass Deutschen Wohnen zum Ziel einer Übernahme durch den Konkurrenten Vonovia werde, schrieben die Analysten.
Patrizia nimmt deutschen Wohnungsmarkt ins Visier
Der Immobilienentwickler Patrizia Immobilien will wieder verstärkt im deutschen Markt zukaufen. "Wir glauben an den Wohninvestmentmarkt in Deutschland. Wenn sich Chancen am Markt ergeben sollten, werden wir sicher entsprechend investieren", sagte Patrizia-Vorstandschef Klaus Schmitt der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
Sony seht vor Kauf des Bildsensorgeschäfts von Toshiba - Kreise
Der japanische Elektronikkonzern Sony will sein Bildsensorgeschäft offenbar mit dem Zukauf des Konkurrenzgeschäfts von Toshiba verstärken. Die Gespräche zwischen den Konzernen seinen in einem fortgeschrittenen Stadium und die Entscheidung dürfte in Kürze bekannt gegeben werden, sagten mit der Sache vertraute Personen.
Drei Balkanstaaten wollen notfalls Grenzen für Flüchtlinge schließen
Bulgarien, Rumänien und Serbien wollen ihre Grenzen für Flüchtlinge dicht machen, sollten Deutschland, Österreich und andere EU-Staaten keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Der bulgarische Regierungschef Boiko Borissow sagte nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Rumänien und Serbien, die drei Balkanländer wollten nicht zu einer "Pufferzone" für tausende Flüchtlinge unter anderem aus Syrien und Afghanistan werden.
Juncker will "Politik des Durchwinkens" beenden
Die EU will das Flüchtlingschaos auf der sogenannten Balkanroute mit einem 16-Punkte-Plan besser in den Griff bekommen. Die "Politik des Durchwinkens" von Flüchtlingen von einem Staat zum anderen müsse beendet werden, heißt es in dem Plan von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für das EU-Sondertreffen in Brüssel am Sonntag. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will zudem die Flüchtlingsverteilung direkt von Ankunftsländern wie Griechenland aus steuern.
Letzte Umfragen sagen klaren Sieg für Konservative in Polen voraus
Bei der Parlamentswahl in Polen am Sonntag kann die konservative Opposition mit einem klaren Sieg rechnen. Die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Jaroslaw Kaczynski kam in letzten Umfragen auf 32 bis 40 Prozent der Stimmen. Sie liegt damit deutlich vor der liberalen Bürgerplattform (PO) von Ministerpräsidentin Ewa Kopacz, die nur auf 24 bis 28 Prozent kam.
Sozialist in Portugal zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt
Das portugiesische Parlament hat den Sozialisten Eduardo Ferro Rodrigues am Freitag mit den Stimmen der linken Parteien zum Parlamentspräsidenten gewählt. Bei der ersten Sitzung nach der Wahl vom 4. Oktober setzten sich die linken Parteien gegen die rechte Koalition von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho durch, die bei der Abstimmung zwar stärkste Kraft geworden war, aber ihre absolute Mehrheit verloren hatte.
UN-Sicherheitsrat soll im Fall von Gräueltaten auf Veto verzichten
Bei den Vereinten Nationen haben sich mehr als hundert Länder hinter eine Initiative gestellt, die die Handlungsfähigkeit des UN-Sicherheitsrats bei Gräueltaten verbessern soll. Ein von Liechtenstein entworfener Verhaltenskodex, der am Freitag zum 70-jährigen Bestehen der UNO veröffentlicht wurde, wurde bislang von 104 Ländern unterzeichnet, darunter Deutschland und die beiden Vetomächte Frankreich und Großbritannien.
Russland ruft zur Vorbereitung von Wahlen in Syrien auf
Russland hat die Konfliktparteien in Syrien zur Vorbereitung von Wahlen aufgerufen. "Selbstverständlich ist es notwendig, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen vorzubereiten", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Fernsehsender Rossija 1. Offensichtlich mit Bezug auf westliche Politiker sagte Lawrow, es entwickele sich nun ein "korrektes Verständnis" von der Lage in Syrien, auch wenn die gegen Staatschef Baschar al-Assad gerichtete "Demokratie-Rhetorik" andauere.
Chinas Antikorruptionsbehörde ermittelt im Finanzsektor
In China weiten die Behörden ihre Ermittlungen zur Korruptionsbekämpfung auf den Finanzsektor aus. Wie der Antikorruptionsausschuss der Kommunistischen Partei in Peking am Freitagabend mitteilte, sind davon unter anderem die Zentralbank und mehrere Regulierungsbehörden betroffen. Laut einer ins Internet gestellten Liste soll auch gegen den Staatsfonds China Investment Corp (CIC) sowie gegen die staatlich kontrollierten Handelsbanken ICBC und Bank of China ermittelt werden.
Rekordhurrikan "Patricia" in Mexiko deutlich abgeschwächt
Die befürchtete Katastrophe durch den stärksten jemals registrierten Hurrikan ist in Mexiko ausgeblieben: Der Wirbelsturm "Patricia" schwächte sich nach seinem Auftreffen auf das mexikanische Festland deutlich ab und richtete nach Behördenangaben weniger Schäden an als erwartet. Dem Nationalen Hurrikanzentrum der USA (NHC) zufolge wurde der Hurrikan von der höchstmöglichen Kategorie fünf am Ende auf die Kategorie tropischer Sturm herabgestuft.
DJG/sha
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October 24, 2015 13:16 ET (17:16 GMT)
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