Die Deutsche Bank AG (WKN 514000) arbeitet an einer umfassenden Umstrukturierung zur Kostenreduzierung und will dazu heute ausführliche Informationen bekanntgeben. Laut Medienberichten sollen von den fast 100.000 Mitarbeitern in den nächsten Jahren maximal 75.000 übrig bleiben. Allein 15.000 Mitarbeiter sollen den Konzern mit dem für 2016 angepeilten Börsengang der Postbank verlassen. Daneben stehen viele der 20.000 Stellen zur Disposition, die die Bank in den vergangenen Jahren in Niedriglohnländern aufgebaut hat. Insgesamt sollen die Kosten mittelfristig um 3,5 Milliarden Euro sinken.
Im Spannungsfeld zwischen Rechtsstreitigkeiten und Kostensenkungen
Die Börse scheint die Maßnahmen zur Kostenreduzierung inzwischen positiver zu werten als die ständigen Negativ-Meldungen über immer neue Rechtsstreitigkeiten. Der Kurs befindet sich zwar aktuell noch im Spannungsfeld zwischen diesen beiden Themen und keilt sich innerhalb einer (roten) Abwärtslinie und einer (grünen) Aufwärtslinie ein, doch negative Meldungen haben zuletzt kaum noch auf den Kurs gedrückt.
Gewinnwarnung und Rekordverlust – Na und?!
So verdauten die Aktionäre der Deutschen Bank erst kürzlich eine Horrormeldung ohne größere Kursverluste. Das Geldhaus schockte mit einer deutlichen Gewinnwarnung. Das dritte Quartal 2015 soll mit einem Rekordverlust von 6,2 Milliarden Euro nach Steuern abschließen, weil Abschreibungen und Rückstellungen in Milliardenhöhe das Ergebnis belasten. Dabei entfallen allein auf Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert im Privatkundengeschäft sowie im Investmentbanking rund 5,8 Milliarden Euro. Die Tochter Postbank dürfte hauptsächlich dafür verantwortlich sein, von der sich die Deutsche Bank im kommenden Jahr trennen will. Zudem soll die Dividende für 2015 gekippt werden. – Der neue Co-Chef der Deutschen Bank, John Cryan, greift offenbar hart durch und räumt richtig auf.
John Cryan greift hart durch und räumt richtig auf
Letztlich ist er vielleicht auch der Grund, warum die Anleger nach derartigen Meldungen nicht in Scharen aus der Aktie fliehen. Statt großer Verluste sah man am Tag der Gewinnwarnung nur einen moderaten Kursrückgang um 1,77%. Dabei konnte sich der Kurs oberhalb wichtiger Unterstützungen halten (grüne Linie bei 22,66 Euro im Chart oben). Zwischenzeitig konnte man sogar über weite Strecken Kursgewinne beobachten. Vorbörslich war der Kurs allerdings zeitweise um gut 10% eingebrochen.
Der Boden scheint erreicht
Wenn eine Aktie nach derart schlechten Nachrichten für ihre Besitzer nicht einbricht, dann sollte klar sein, dass die Anleger in dem schonungslosen Aufräumen des neuen Chefs etwas positives sehen. Fast wöchentlich müssen die Anteilseigner schlechte Nachrichten über „ihr“ Unternehmen lesen. Da kann es eigentlich nur gut sein, wenn endlich jemand hart durchgreift. Zumal Abschreibungen und Rückstellungen nicht das operative Geschäft betreffen. Insofern dürften die Gewinne in der Zukunft wieder sprudeln, wenn der Laden endlich auf Vordermann gebracht ist. Und mit der jüngsten Meldung sieht es so aus, als würde dies recht schnell der Fall sein.
Fundamentale Bewertung: 2015 pfui, 2016 hui!
Die fundamentale Bewertung sieht für das laufende Jahr 2015 nun natürlich katastrophal aus. Wenn aber mit den aktuellen Schritten ausreichend vorgesorgt wird und zukünftige Gewinne nicht mehr belastet werden, wie es bisher über viele Quartale der Fall war, dann sieht die Bewertung für das kommende Jahr 2016 schon wieder sehr günstig aus. Die Verluste wären beim Verkauf der Postbank in 2016 sowieso angefallen, da absehbar ist, dass ein Verkaufspreis unter Buchwert erzielt wird. Und das scheinen die Anleger aktuell auch so zu sehen, weshalb dies wohl schon im Aktienkurs eingepreist war.
„Deutsche Bank AG – Für einen Marktführer extrem günstig zu haben“
Am 24. Juni 2015 hatten wir die Deutsche Bank AG schon einmal ausführlich analysiert. Die Überschrift „Deutsche Bank AG – Für einen Marktführer extrem günstig zu haben“ verriet bereits, dass wir für die Aktien sehr optimistisch waren. Daran hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert. Wir sind weiterhin langfristig bullisch. Kurzfristig sind allerdings noch Kursturbulenzen möglich, je nachdem, wie die Anleger den heutigen Tag der Entscheidung bewerten.
Zumal die aktuelle Seitwärtsbewegung des Aktienkurses nach einer vorangegangenen Abwärtsbewegung stattfindet, weshalb die Gefahr besteht, dass es sich um eine bärische Formation handelt.
Aufgrund der fundamentalen Bewertung und der Unternehmenspläne erwarten wir aber dennoch einen Ausbruch nach oben.
Long-Chance bei Kursanstieg der Deutsche Bank-Aktie
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Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 28.10.2015)