Hagen (ots) - Die Geschichte der Lärm-Forschung muss nicht neu geschrieben werden. Es bleibt dabei: Dauerhafter Krach macht krank. Aber wenn man genauer hinschaut, fallen die Ergebnisse differenzierter aus. Also: weniger Bluthochdruck, dafür mehr Depressionen. Da wartet weitere Forschungsarbeit. Dass Fluglärm am meisten schadet, kann dagegen kaum überraschen: Ein gleichbleibendes Rauschen des Straßenverkehrs reißt die Menschen seltener aus dem Schlaf. Ebenso erwartbar waren die positive Wirkung von Nachtflugverboten und die Lernschwierigkeiten von Kindern in der Nähe von Start- und Landebahnen.
Da die Konsequenz daraus kaum in der Abschaffung des Flugverkehrs oder einer Kinderlandverschickung bestehen kann, muss der Umstieg auf leisere Flugzeuge deutlich beschleunigt werden. Gleiches gilt weiter für Züge und Lkw. Da gibt es schon Fortschritte.
Es ist ja auch nicht so, dass es früher immer still war. Unser Bewusstsein für störenden Lärm ist gewachsen. Das liegt an neuen Erkenntnissen der Medizin, aber auch daran, dass eine alternde Gesellschaft mehr Wert auf Ruhe und Privatsphäre legt. Dass wir subjektiv den Eindruck haben, es gehe immer lauter zu, ist dagegen kein rein akustisches Phänomen: Die allgemeine Aufgeregtheit quält alle unsere Sinne.
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