Düsseldorf (ots) - von Matthias Beermann
Noch sind die Untersuchungen zum Ablauf der Anschläge von Paris nicht abgeschlossen, aber es steht bereits fest, dass auch diesmal - wie schon bei den Attentaten im Januar - Franzosen an dem Blutbad beteiligt waren. "Hausgemachte Terroristen" heißt das im Jargon der Spezialisten: Täter, die im Land geboren wurden, dort zur Schule gegangen sind, manchmal sogar eine Familie gegründet haben. Und die dann trotzdem in den Extremismus abgleiten und eine Fünfte Kolonne bilden. Frankreich hat damit ein besonders großes Problem. Aus keinem anderem Land ziehen so viele junge Männer (und auch Frauen) in den vermeintlich Heiligen Krieg. Nirgends ist die Liste der mutmaßlichen Sympathisanten länger. Das hat seine Gründe: Die Ghettos, in denen viele Einwanderer nun schon in der dritten Generation leben, die gesellschaftliche Apartheid und das soziale Elend, zu dessen Opfern sie oft werden. Die Regierung will jetzt entschlossen dagegen vorgehen, aber das wurde schon so häufig versprochen. Nun soll eine neue Behörde Jugendliche vor dem Abgleiten in den Islamismus bewahren, und die Schule soll ihnen die Werte der Republik eintrichtern: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Jene Ideale, hinter denen sich Frankreichs Politiker bislang so gerne verschanzten, um nichts zu tun. Die Integration à la française, die Einwanderern völlige Assimilierung abverlangt, ohne ihnen in Wahrheit die gleichen Chancen einzuräumen, ist gescheitert. Mit schlimmen Folgen. In Deutschland, wo wir in den kommenden Jahren eine große Zahl von Flüchtlingen integrieren müssen, sollte uns das eine Warnung sein. Auch hierzulande wurden im Zeichen einer naiven Multikulti-Ideologie auf diesem Gebiet viele Fehler begangen. Diesmal müssen wir es besser machen. Ein Blick nach Frankreich zeigt, warum.
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Noch sind die Untersuchungen zum Ablauf der Anschläge von Paris nicht abgeschlossen, aber es steht bereits fest, dass auch diesmal - wie schon bei den Attentaten im Januar - Franzosen an dem Blutbad beteiligt waren. "Hausgemachte Terroristen" heißt das im Jargon der Spezialisten: Täter, die im Land geboren wurden, dort zur Schule gegangen sind, manchmal sogar eine Familie gegründet haben. Und die dann trotzdem in den Extremismus abgleiten und eine Fünfte Kolonne bilden. Frankreich hat damit ein besonders großes Problem. Aus keinem anderem Land ziehen so viele junge Männer (und auch Frauen) in den vermeintlich Heiligen Krieg. Nirgends ist die Liste der mutmaßlichen Sympathisanten länger. Das hat seine Gründe: Die Ghettos, in denen viele Einwanderer nun schon in der dritten Generation leben, die gesellschaftliche Apartheid und das soziale Elend, zu dessen Opfern sie oft werden. Die Regierung will jetzt entschlossen dagegen vorgehen, aber das wurde schon so häufig versprochen. Nun soll eine neue Behörde Jugendliche vor dem Abgleiten in den Islamismus bewahren, und die Schule soll ihnen die Werte der Republik eintrichtern: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Jene Ideale, hinter denen sich Frankreichs Politiker bislang so gerne verschanzten, um nichts zu tun. Die Integration à la française, die Einwanderern völlige Assimilierung abverlangt, ohne ihnen in Wahrheit die gleichen Chancen einzuräumen, ist gescheitert. Mit schlimmen Folgen. In Deutschland, wo wir in den kommenden Jahren eine große Zahl von Flüchtlingen integrieren müssen, sollte uns das eine Warnung sein. Auch hierzulande wurden im Zeichen einer naiven Multikulti-Ideologie auf diesem Gebiet viele Fehler begangen. Diesmal müssen wir es besser machen. Ein Blick nach Frankreich zeigt, warum.
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