Ravensburg (ots) - Natürlich sind wir alle betroffen und getroffen. Jede Solidaritätsbekundung für die französischen Freunde ist hochwillkommen. Die Angriffe der Terroristen in Paris galten Frankreich, Europa, der Freiheit, kurzum: uns. Regierungs-chefs verschiedenster Länder wählten Formulierungen, auf die wir uns alle schnell einigen können. Aber was heißt es konkret, dass wir dem Terror nicht weichen dürfen? Dass es sich um einen Kriegsakt handelt und dass der sogenannte Islamische Staat (IS) mit aller Härte bekämpft und letztlich zerstört werden muss?
Zwei Möglichkeiten gibt es, um zu überprüfen, ob den vielen hehren Worten tatsächlich auch Taten folgen. So könnte Frankreich die Ausrufung des Nato-Bündnisfalls anstreben. Das heißt, ein Angriff auf ein Nato-Mitglied wird als Aggression gegen alle verstanden. Die zweite Option wäre der Versuch, eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zu verabschieden, die das Recht auf Selbstverteidigung nach Terroranschlägen festhält. Zuletzt ist das einen Tag nach den Angriffen des 11.Septembers 2001 geschehen und autorisierte die Attacken auf die Taliban in Afghanistan. Sei es die Nato, seien es die Vereinten Nationen: In beiden Fällen könnte Frankreich eine Koalition anführen, die den IS ins Visier nimmt.
Doch die Krux daran ist, dass Luftangriffe gegen die Barbaren nicht ausreichen. Also doch Bodentruppen nach Syrien oder in den Irak schicken, um strategisch wichtige Städte wie etwa Rakka zu befreien? Das ist derzeit mit Blick auf die europäische, die deutsche wie die US-Politik schwer vorstellbar. Die EU zeigt sich im Zuge der Flüchtlingskrise überfordert und zerstritten wie selten zuvor. Von den viel beschworenen europäischen Werten ist wenig zu spüren. Jetzt kommt der Terror hinzu.
Der Schmerz über die Opfer in Paris ist real vorhanden. Allein es fehlt der Glaube, dass nun plötzlich ein starkes Bündnis zustande kommt, dass den Gemetzeln in Syrien und Irak tatsächlich ein Ende bereitet und auf diese Weise Europa sicherer macht.
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Doch die Krux daran ist, dass Luftangriffe gegen die Barbaren nicht ausreichen. Also doch Bodentruppen nach Syrien oder in den Irak schicken, um strategisch wichtige Städte wie etwa Rakka zu befreien? Das ist derzeit mit Blick auf die europäische, die deutsche wie die US-Politik schwer vorstellbar. Die EU zeigt sich im Zuge der Flüchtlingskrise überfordert und zerstritten wie selten zuvor. Von den viel beschworenen europäischen Werten ist wenig zu spüren. Jetzt kommt der Terror hinzu.
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