Die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) erschließt sich neue Wähler-Gruppen. Seit Mai 2014 sei die Partei ostdeutscher geworden, männlicher, älter und pessimistischer, das hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) ermittelt.
Stammten im Mai 2014 noch 18 Prozent der Wähler aus dem Osten, so seien es jetzt 28 Prozent. Der Anteil der Männer stieg von 69 auf 72 Prozent, der Anteil der Über-45-Jährigen von 63 auf 71 Prozent. Die Wähler der AfD verorteten sich zudem zunehmend als politisch "rechts". 38 Prozent der Befragten taten dies im November 2015, im Mai 2014 waren es erst 28 Prozent gewesen.
Auffällig sei zudem, dass AfD-Anhänger zunehmend schwarz sehen, was die Wirtschaftsentwicklung angeht. 78 Prozent sind pessimistisch, im Mai 2014 waren es nur 55 Prozent. Manfred Güllner, Geschäftsführer des Forsa-Instituts, sagte: "Bei fast allen Merkmalen, die für eine rechtsradikale Partei typisch sind - Männer, Osten, ökonomischer Pessimismus, Vorbehalte gegen das Parteiensystem -, ist der Anteil bei den AfD-Anhängern 2015 im Vergleich zu 2014 größer geworden." Der mittlerweile ausgetretene ehemalige Parteisprecher Bernd Lucke nannte die neue AfD gegenüber der F.A.S. eine "Wutbürgerpartei".
Die derzeitige Parteivorsitzende Frauke Petry hingegen sieht kaum Veränderungen. "Besonders ostdeutsch oder rechts finde ich uns nicht", sagte sie.