Eigentlich ist die Quote des Tornados gar nicht so schlecht: 44 Prozent der deutschen Kampfjets sind derzeit nach offiziellen Angaben einsatzbereit. Immerhin. Beim Transporthubschrauber NH90 fliegt nur jeder Fünfte, beim Kampfhubschrauber Tiger sieht es mit 26 Prozent nicht viel besser aus. Also ist doch alles in Butter mit dem Tornado.
Spaß beiseite. Es ist richtig, dass sich Teile der Militär-Ausstattung in einem miserablen Zustand befinden. Nun aber gleich die Sinnfrage zu stellen und der Bundeswehr den populistischen Ausruf "bedingt einsatzbereit!" entgegenzuschleudern, wird der Problematik nicht gerecht. Sicher: Missmanagement, falsche und vor allem ausbleibende Investitionen haben unsere Armee in diesen Zustand gebracht. Ministerin von der Leyen war angetreten, die Misere schrittweise zu beenden. Bisher ist ihr Erfolg überschaubar.
Aber: Unsere Soldaten sind keine Pappkameraden, sie sitzen nicht in fliegenden Attrappen. Wir können davon ausgehen, dass die Bundeswehr hohe Standards bei Technik und Sicherheit einfordert - jedenfalls höhere als andere Armeen. Mag sein, dass hierzulande Maschinen am Boden bleiben, die von anderen Nationen auf ein Himmelfahrtskommando geschickt würden. Die Ausrüstung ist nicht so schlecht, dass sie die Einsatzfähigkeit in Frage stellen würde.
Das soll alles keine Entschuldigung sein. Deutschland tritt gerade in einen Krieg ein. Die Bundesregierung will das so, also muss sie unseren Soldaten das bestmögliche Material zur Verfügung stellen - und in Zukunft sicher auch mehr davon. Mit 140 Millionen Euro für den Syrien-Einsatz ist es nicht getan. Und mit den sechs Milliarden, die in den nächsten Jahren zusätzlich investiert werden sollen, wohl auch nicht.
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