Berlin (ots) - Parlament und Regierung haben schnelle Handlungsfähigkeit bewiesen und in Rekordzeit sowie unter Umgehung langwieriger Parteitagsdebatten den Syrieneinsatz der Bundeswehr beschlossen. Darauf sind die Koalitionäre stolz - die Opposition geißelt genau diese Hast.
Für beide Sichtweisen gibt es gute Argumente. Zum einen kann die Welt nicht länger dem Treiben der IS-Terroristen mehr oder weniger tatenlos zusehen. Vor allem Deutschland ist betroffen, wenn Abertausende Menschen aus einem Land fliehen, in dem sie lediglich die Wahl zwischen Pest und Cholera haben, zwischen dem Diktator Assad und mörderischen Islamisten, und bei uns Zuflucht suchen.
Zum anderen aber begibt sich Deutschland mit zunächst sechs Tornados, einer Fregatte und bis zu 1200 Soldaten in eine militärische Auseinandersetzung, deren Verlauf oder gar Ende nicht abzusehen ist. Daran ändert auch die Begrenzung des Mandates bis Ende 2016 nichts. Die Weisheit, dass man schnell in einen Krieg hinein-, aber nur schwer wieder herauskommt, gilt zwar immer.
Der noch weitaus schwierigere Part des Unternehmens ist allerdings die politische Stabilisierung nicht nur Syriens, sondern der gesamten Region. Die internationale Syrienkonferenz hat zwar einen entsprechenden Fahrplan beschlossen. Zugleich aber die nicht ganz unwesentliche Frage ausgeklammert, was aus dem bisherigen Machthaber Assad werden soll, der nach wie vor von Russland gestützt wird. Noch unklarer ist, wer ihn denn eigentlich ersetzen soll.
Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/206755393
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Zum anderen aber begibt sich Deutschland mit zunächst sechs Tornados, einer Fregatte und bis zu 1200 Soldaten in eine militärische Auseinandersetzung, deren Verlauf oder gar Ende nicht abzusehen ist. Daran ändert auch die Begrenzung des Mandates bis Ende 2016 nichts. Die Weisheit, dass man schnell in einen Krieg hinein-, aber nur schwer wieder herauskommt, gilt zwar immer.
Der noch weitaus schwierigere Part des Unternehmens ist allerdings die politische Stabilisierung nicht nur Syriens, sondern der gesamten Region. Die internationale Syrienkonferenz hat zwar einen entsprechenden Fahrplan beschlossen. Zugleich aber die nicht ganz unwesentliche Frage ausgeklammert, was aus dem bisherigen Machthaber Assad werden soll, der nach wie vor von Russland gestützt wird. Noch unklarer ist, wer ihn denn eigentlich ersetzen soll.
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