Cottbus (ots) - Machen wir uns nichts vor: Außer dem schrittweisen Abschied von der Braunkohle in der Lausitz steht noch nicht viel fest. Unklar, mit welchen Produkten künftig annähernd so viel erwirtschaftet wird wie heute mit dem viel geschmähten Energieträger. Nicht vereinbart, wer diesen Strukturwandel vorantreibt und bezahlt. Vattenfall-Chef Hartmuth Zeiß hat recht, wenn er die Energiepolitik mit einem wirren Bühnenstück vergleicht: Zum Weltklimagipfel regt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ein schnelles Aus für die Kohle an, Umweltaktivisten würden gern sofort alles abschalten, wie bei Tagebau-Besetzungen in Jänschwalde und Welzow zu sehen. Allerdings brauchen verunsicherte Unternehmer, Beschäftigte und um ihre Häuser bangende Bewohner an Tagebaurändern gleichermaßen einen verlässlichen Plan für die Energiewende. Der hat dann Hand und Fuß, wenn Strom dabei für jedermann bezahlbar bleibt, wenn Firmen wissen, ob es sich lohnt, in der Region zu investieren. Ausstiegspropaganda hilft da wenig. Denn den beschwerlichen Weg in die Zukunft muss die Bundesregierung mit allen Beteiligten gemeinsam gehen.
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