Düsseldorf (ots) - Kommentar von Antje Höning
Der RWE-Aufsichtsrat stimmt dem Umbau des angeschlagenen Konzerns zu - und das einstimmig. Ende gut, alles gut? Nein, wie die Aktie verrät. Nach Bekanntwerden der Pläne war sie nach oben geschnellt, weil die Anleger froh waren, dass nach Eon auch RWE das Heft des Handelns in die Hand nimmt. Nun macht sich Ernüchterung breit. Eine neue Organisation bedeutet keine neuen Gewinne - erst recht nicht, wenn die Großhandelspreise für Strom weiter sinken. Verlierer des Umbaus sind die Städte. Sie bleiben auf der alten RWE und den Problemen Kohle, Gas, Atom sitzen, während Finanzinvestoren künftig am lukrativen Geschäft mit Ökostrom und trägen Stromkunden verdienen. Doch der Konzern sollte die Demütigung der Städte nicht übertreiben. Auf deren Konzessionsverträge ist er mehr denn je angewiesen. Am Ende wird der Umbauplan ohnehin nur aufgehen, wenn der Staat ins Spiel kommt. Die Braunkohle-Reserve hat er bereits organisiert, an der Atomstiftung wird eifrig gearbeitet. Es ist nur ein schwacher Trost, dass auch Eon dem Staat seine Probleme auf den Hof stellen will.
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