Bremen (ots) - Der selbst ernannte Islamische Staat ist eine gotteslästerliche Mörderbande, die für Unterdrückung und Terror steht. An ihr ist nichts islamisch, und sie ist kein Staat. Und doch hat sich der Begriff Islamischer Staat in den deutschen Medien etabliert. Er wird nicht mal in Anführungsstrichen geschrieben, wie es einst die Springer-Zeitungen bei der DDR taten, und er ist schon so gängig, dass er zunehmend abgekürzt wird. Wer für den einen ein Terrorist ist, ist für einen anderen ein Freiheitskämpfer - dieser Satz stimmt zwar. Aber in ihm steckt die Frage nach der Haltung. Und hat diese Mörderbande nicht schon eines ihrer Ziele erreicht, wenn wir sie so nennen, wie sie sich selbst nennt? Wer Sprache prägt, verändert die Wirklichkeit. Dieser irreführende, anmaßende, blasphemische Begriff sickert wie ein Gift in unsere Sprache ein. Darüber haben wir, die Redaktion des WESER-KURIER, seit den Anschlägen von Paris diskutiert. Und wir haben uns jetzt entschieden: Künftig werden wir das Wort Daesch verwenden. In Frankreich verhalten sich viele Medien so - die britische BBC lehnt den Begriff als nicht neutral ab. Die Entscheidung ist schwer, auch diese Zeitung ist stolz auf ihre Unabhängigkeit. Daesch ist eigentlich nur die lautmalerische Abkürzung des gleichen irreführenden Namens, aber auf Arabisch. Doch hat er sich bei den Gegnern weltweit eingebürgert und wird im arabischen Sprachraum abwertend verwendet. Wenn wir also die Wahl haben zwischen zwei umstrittenen Begriffen, dann nehmen wir lieber diesen. Denn der Daesch verkörpert keinen der Werte, für die unsere Gesellschaft steht.
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