Bielefeld (ots) - Es klingt sehr bemüht, wenn Wissenschaftler dem nordrhein-westfälischen Innenminister bestätigen, dass sein Blitzmarathon wirkt, weil Autofahrer in den zwei Wochen danach durchschnittlich zwei Kilometer pro Stunde langsamer fahren - und das auch nur an Werktagen. Wenn der 24-stündige Einsatz tausender Polizisten einen so marginalen Effekt hat, sollte Jäger die Studie zum Anlass nehmen, das Projekt zu begraben. Niemand nähme ihm das krumm. Klar, die Häme der Opposition, die schon immer gegen den Blitzmarathon war, müsste Jäger für ein paar Tage ertragen. Das ist nun mal so. Aber Jäger will nicht einsehen, dass er sich möglicherweise geirrt hat. Mehr Tote trotz Blitzmarathons, mehr Einbrüche trotz seiner Aktion »Riegel vor« - das interessiert Jäger nicht. Der Minister liebt es, als Macher dazustehen. Und das lässt er sich nicht von ein paar Zahlen vermiesen. Die werden einfach kreativ interpretiert, das tun Politiker anderer Parteien ja schließlich auch. Es gibt Städte in NRW, in denen ist nachts nicht einmal mehr ein einziger Streifenwagen unterwegs. Darum sollte sich der Innenminister mal kümmern. Aber die Beseitigung dieses Missstandes kostet auf Dauer natürlich mehr, als an ein paar Tagen medienwirksam auf die Pauke zu hauen.
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