Ravensburg (ots) - Das sagt der gesunde Menschenverstand: Krankenkassen, die 2016 einen deutlich höheren Beitragssatz verlangen, haben im vergangenen Jahr nicht ordentlich gewirtschaftet. Nun müssen sie eben damit klarkommen, wenn ihnen die Versicherten davonlaufen. So funktioniert der Markt. Doch so funktioniert nicht unser Gesundheitssystem.
Denn es belohnt Kassen, die in strukturschwachen Gegenden ansässig sind und wenig für ihre Versicherten ausgeben, sich aber gleichzeitig den höchsten Verwaltungsaufwand leisten. Die AOK Sachsen-Anhalt ist so ein Fall - mit dem höchsten Nettovermögen pro Versichertem und gleichzeitig den üppigsten Verwaltungskosten. Andere Kassen hingegen, wie Barmer oder DAK Gesundheit, die für sich selbst weit weniger verschwenderisch waren, müssen nun ihre Versicherten zur Kasse bitten. Das ist weder gerecht noch nachvollziehbar, aber es ist beispielhaft für das Gesundheitssystem: Ein oft unseliger Mix zwischen markt- und planwirtschaftlichen Elementen bringt es mit sich, dass gut gemeinte Ziele ad absurdum geführt werden. Die Politik wollte über Gesundheitsfonds und Zusatzbeiträge einen fairen Wettbewerb befeuern, jetzt profitieren die Verschwender.
Dass Versicherte, denen höhere Zusatzbeiträge dräuen, ihrer Kasse Lebewohl sagen, ist dennoch verständlich - dem Menschen ist nun mal das Hemd näher als die Hose. Doch im Grunde ist es Augenwischerei, sich über ein paar Euro zu freuen, die man damit sparen kann. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Ausgaben für alte und kranke Menschen langfristig mächtig steigen werden - und mit ihnen die Beiträge. Auch die Reformen, die Gesundheitsminister Gröhe in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht hat, treiben die Kosten weiter. Dass die Arbeitgeber dabei fein raus sind, weil die Höhe ihres Beitragssatzes eingefroren wurde, wird die Arbeitnehmer auf Dauer hart treffen. Wenn dieser Fehler der Vorgängerregierung korrigiert würde, wäre das für die Versicherten allemal besser als ständige Kassenwechsel.
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Dass Versicherte, denen höhere Zusatzbeiträge dräuen, ihrer Kasse Lebewohl sagen, ist dennoch verständlich - dem Menschen ist nun mal das Hemd näher als die Hose. Doch im Grunde ist es Augenwischerei, sich über ein paar Euro zu freuen, die man damit sparen kann. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Ausgaben für alte und kranke Menschen langfristig mächtig steigen werden - und mit ihnen die Beiträge. Auch die Reformen, die Gesundheitsminister Gröhe in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht hat, treiben die Kosten weiter. Dass die Arbeitgeber dabei fein raus sind, weil die Höhe ihres Beitragssatzes eingefroren wurde, wird die Arbeitnehmer auf Dauer hart treffen. Wenn dieser Fehler der Vorgängerregierung korrigiert würde, wäre das für die Versicherten allemal besser als ständige Kassenwechsel.
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