FRANKFURT (Dow Jones)--Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die geplante Gaspipeline Nordstream 2 von Russland nach Deutschland verteidigt. "Nordstream 2 liegt im deutschen Interesse, da bin ich mir mit der Bundeskanzlerin einig", sagte Gabriel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das Projekt sei auch für Frankreich und andere EU-Mitgliedsstaaten wirtschaftlich bedeutend.
Es gebe allerdings politische Bedingungen. "Die wichtigsten sind, dass Russland die Transit-Pipeline durch die Ukraine auch nach 2019 in ausreichendem Umfang aufrecht erhält, die Versorgungssicherheit in Osteuropa garantiert ist und das Projekt sich an die europäischen und deutschen Regeln hält", sagte Gabriel. Sein Eindruck aus einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin sei: "Die russische Seite akzeptiert das und sucht nach konstruktiven Lösungen."
Das sollte auch die EU tun "und keine ideologischen Scheingefechte" führen, sagte der Minister. Am Freitag hatten sich mehrere Regierungschefs ost- und südeuropäischer Staaten auf dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel gegen Nordstream 2 gestellt, vor allem Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk kritisierte das Vorhaben, da es die Abhängigkeit von Russland nicht wie beabsichtigt vermindere.
Ein namhafter Außenpolitiker der CDU kritisierte die geplante Pipeline: "Wir wollen die Abhängigkeit von Russland in der Energiefrage reduzieren. Nordstream 2 widerspricht diesem Ziel und konterkariert so die Ziele europäischer Sicherheitspolitik", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Norbert Röttgen, der Zeitung. Spätestens seit der Ukraine-Krise habe man erkannt, dass Energiepolitik Teil europäischer Sicherheitspolitik sei.
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December 19, 2015 10:11 ET (15:11 GMT)
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