Die Großen erfüllen ihr Soll nicht; die Kleinen tun mehr als sie müssten. Die einen nehmen weniger Flüchtlinge auf als laut Quote vorgesehen, die anderen viel mehr. Gerecht scheint das nicht.
Dennoch gibt es gute Gründe für diese Ungleichverteilung. Denn in Großstädten wie Köln ist Wohnraum knapp und teuer, für Flüchtlinge unbezahlbar. Die Gefahr sozialer Verwerfungen ist groß. Im ländlichen Raum dagegen freut man sich mancherorts über die neuen Mieter und die zusätzlichen Arbeitskräfte: Freiwillig haben die Bürgermeister von Altena und Arnsberg die Finger gehoben, damit sie mehr Flüchtlinge bekommen als ihnen "zustehen". Dabei können sie auf die Hilfe ihrer engagierten Bürger bei der Integration der Flüchtlinge vielleicht mehr vertrauen als mancher Oberbürgermeister.
Es ist also nicht die Verteilung der Flüchtlinge, die ungerecht ist. Es ist vielmehr die Finanzierung des Landes. Die Großstädte erhalten zwar mehr Geld, als sie bei einer Abrechnung der tatsächlichen Zahl der aufgenommen Flüchtlinge bekommen würden. Das heißt allerdings nicht, dass sie zu viel bekämen: Noch immer zahlt das Land viel zu wenig. Erst 2017 soll spitz abgerechnet werden. Das ist die eigentliche Ungerechtigkeit.
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