Düsseldorf (ots) - Dass Industrie-Präsident Ulrich Grillo die Energie ins Zentrum seiner Neujahrs-Gedanken stellt, ist verständlich: Energiekosten haben in vielen Betrieben die Personalkosten als größter Kostenblock abgelöst. Zudem hängt die NRW-Wirtschaft, wo Grillo zuhause ist, stark an den Stromkonzernen und ist von den Beschlüssen des Pariser Klimagipfels besonders betroffen. Doch Grillos Antworten enttäuschen: Den Klimaschutzplan 2050, den die Umweltministerin im Sommer auf den Weg bringen will, hält er für übertrieben - dabei bereitet sich mit RWE inzwischen sogar der größte Kohlendioxid-Emittent Europas intern auf den Braunkohle-Ausstieg vor 2050 vor. Auch sollte Grillo zu denken geben, dass immer mehr knallhart marktwirtschaftlich kalkulierende Investoren (wie die Allianz oder Norwegens Staatsfonds) aus Kohle-Investments aussteigen. Die Zeit der Kohle läuft ab. Wenn Grillo der Industrie und NRW wirklich helfen will, sollte er sich für einen verlässlichen, ehrlichen und tragbaren Ausstiegsplan stark machen - und nicht den letzten Heizer am Kohlekessel geben.
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