Düsseldorf (ots) - Die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al Nimr in Saudi-Arabien ist politisch gesehen zweierlei: zum einen eine Demonstration der Härte gegenüber dem Iran. Die Saudis sahen al Nimr als Aufwiegler im Auftrag Teherans. Zum anderen ist es aber auch eine ausgemachte Dummheit, denn die Verbitterung der Schiiten über den Tod des populären Klerikers wird das bereits von sunnitischen Extremisten bedrängte saudische Königreich im Inneren weiter destabilisieren. Die demonstrative Massen-Exekution - neben al Nimr wurden 46 weitere Menschen hingerichtet - sagt im Übrigen einiges über den labilen Zustand der saudischen Monarchie. Was sollen wir tun? Den Saudis, die sich einen Dreck um Demokratie oder Menschenrechte scheren, die Partnerschaft aufkündigen? Und uns dafür den Ajatollahs in Teheran an den Hals werfen, denen beides genauso egal ist und die noch mehr Menschen hinrichten als ihre sunnitischen Rivalen? Nein, wenn wir dazu beitragen wollen, eine Eskalation am Golf zu vermeiden, müssen wir mit beiden im Gespräch bleiben - und auf vorsichtiger Distanz.
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