Bremen (ots) - In Zeiten, in denen sich Rechtspopulismus und Fremdenhass in Europa weiter ausbreiten, kommt die Neuerscheinung von Hitlers "Mein Kampf" zum richtigen Zeitpunkt. Das mag zunächst widersinnig erscheinen, doch in Hitlers Machwerk kann man ergründen, woher der Fremdenhass kommt. Was in den anderen hineinprojiziert wird, um ihn dann so verfolgen zu können, wie Hitler und seine vielen Helfer der Massenvernichtung einst die Juden verfolgt haben. Erstaunlicherweise gilt "Mein Kampf" durch die jahrzehntelange Tabuisierung immer noch als ein Buch, das man keinesfalls lesen dürfe. Doch die Bundesrepublik hat mittlerweile 70 Jahre Demokratie-Erfahrung - das müsste reichen, um verantwortungsvoll und sachlich mit so einer Schrift umzugehen. Ein längeres Verbot des Hitler-Buches würde nur der weiteren Mystifizierung dienen. Insofern zielt auch der Vorstoß vom Deutschen Lehrerverband und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in die richtige Richtung, die editierte Fassung von "Mein Kampf" im Schulunterricht einzusetzen. Gegen jede Art des falschen Denkens hilft schließlich nur Bildung.
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