Bremen (ots) - Es ist ein ziemliches Durcheinander von Interessen und Prioritäten. Die hessische Umweltministerin will eine erneute Genehmigung der Verpressung von Salzlauge, um K+S Zeit zu verschaffen, weil ohne das Unternehmen Tausende Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region wegfallen würden. Ihre thüringische Amtskollegin, die um das Trinkwasser fürchtet, will eine Fortsetzung der Verpressung unter keinen Umständen. Hannover ist Verpressung egal, aber die Oberweserpipeline will man auf keinen Fall. In Bremen ist man in diesem Punkt relativ entspannt, wenn die Höchstmengen eingehalten werden. Die Laugenverpressung sieht man vor allem als ein hessisches Problem. Und K+S hält sich an seine hessische Genehmigungsbehörde, solange die in ihren Entscheidungen noch frei ist. So ist der Masterplan Salzreduzierung ein Formelkompromiss, der niemandem wirklich weh tut und daher politisch funktioniert. Ob auch die beschlossenen Maßnahmen für die Wasserqualität greifen, darf dagegen bezweifelt werden - ebenso wie die Frage, ob Brüssel diese Ansammlung von Ungewissheiten wirklich als Plan akzeptieren wird.
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