Ravensburg (ots) - Glaubt man den Jubelmeldungen aus Teheran und Washington, brechen jetzt ganz neue Zeiten an im Verhältnis zwischen dem Westen und Iran. Aber was im Sommer 2015 mit dem Atomvertrag in Wien begonnen hat, die schrittweise Aufhebung der Sanktionen, ist noch nicht abgeschlossen.
In den letzten Tagen hat das Regime inhaftierte amerikanisch-iranische Doppelbürger und einige schiffbrüchige US-Marinesoldaten freigelassen. Das ist gut, aber Symbolik. Denn der Jubel kann nicht verdecken, dass der Prozess des Sanktionsabbaus und der Vertrauensbildung weitergeht. Die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen für den Westen sind dabei immens. Und Irans Unterstützung der Hisbollah und der palästinensischen Hamas sowie das schwierige Verhältnis zu den Diktatoren in Saudi-Arabien bergen zusätzlich große Gefahren.
Präsident Hassan Ruhani in Teheran braucht dringend Erfolge. Er muss die wirtschaftlichen Härten, die durch die von den USA, der EU und den Vereinten Nationen verhängten Sanktionen entstanden, schleunigst beheben. Iran braucht dringend Arbeitsplätze und lieber heute als morgen einen Aufschwung. Sonst könnte der persische Frühling bald wieder vorbei sein.
Auch wenn einige Iraner auf den Straßen von Teheran und Isfahan feiern, bricht noch keine neue Zeitrechnung an. Manchmal scheint es, Regierungen und große Firmen im Westen übersähen die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Denn die Iraner wollen im Westen nicht nur Autos, Flugzeuge und Ersatzteile für ihre Raffinerien kaufen. Sie wollen Arbeitsplätze, Produktionsanlagen und Investitionen. Iran kann nicht von heute auf morgen zum neuen Alliierten des Westens werden. Es wird vielmehr Jahre brauchen, um Vertrauen herzustellen, um etwa gemeinsam die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien zu bekämpfen. Und die Iraner werden dem Westen erst dann wirklich vertrauen, wenn der an die Herrscher in Saudi-Arabien die gleichen Maßstäbe anlegt wie an sie.
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Präsident Hassan Ruhani in Teheran braucht dringend Erfolge. Er muss die wirtschaftlichen Härten, die durch die von den USA, der EU und den Vereinten Nationen verhängten Sanktionen entstanden, schleunigst beheben. Iran braucht dringend Arbeitsplätze und lieber heute als morgen einen Aufschwung. Sonst könnte der persische Frühling bald wieder vorbei sein.
Auch wenn einige Iraner auf den Straßen von Teheran und Isfahan feiern, bricht noch keine neue Zeitrechnung an. Manchmal scheint es, Regierungen und große Firmen im Westen übersähen die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Denn die Iraner wollen im Westen nicht nur Autos, Flugzeuge und Ersatzteile für ihre Raffinerien kaufen. Sie wollen Arbeitsplätze, Produktionsanlagen und Investitionen. Iran kann nicht von heute auf morgen zum neuen Alliierten des Westens werden. Es wird vielmehr Jahre brauchen, um Vertrauen herzustellen, um etwa gemeinsam die Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien zu bekämpfen. Und die Iraner werden dem Westen erst dann wirklich vertrauen, wenn der an die Herrscher in Saudi-Arabien die gleichen Maßstäbe anlegt wie an sie.
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