Ravensburg (ots) - Russland steckt in der Klemme. So mächtig sich Präsident Wladimir Putin fühlen mag, es liegt nicht in seiner Macht, die beiden Ursachen für die Wirtschaftsmisere Moskaus - den Erdölpreisverfall und die Sanktionen des Westens - zu überwinden. Iran wird nach Aufhebung der Sanktionen die Märkte mit seinem Öl fluten. Das treibt die Preise weiter in den Keller und macht alle Kalkulationen der Moskauer Budgetplaner zunichte, die für einen ausgeglichenen Haushalt den Stand von 100 Dollar pro Barrel bräuchten. Putin weiß zudem, dass die EU bei ihren Strafmaßnahmen bleibt, solange der Friedensprozess in der Ukraine nicht vorankommt. Es wird ihm also vorerst nichts anderes übrig bleiben, als die propagandistischen Traumschlösser aufzutürmen: Das Land sei stärker als seine Gegner. Doch bei jüngeren Russen nimmt die Akzeptanz dieses Kurses ab. Der Kreml liefert gerade den Menschen einen Grund dafür, in Zukunft gegen die Isolation des Landes zu protestieren.
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