Düsseldorf (ots) - Ein missglücktes Interview, stockende Rückruf-Pläne in den USA und verärgerte Arbeitnehmervertreter, die öffentlich Personal-Pläne des Vorstands abkanzeln - gutes Krisenmanagement sieht anders aus. Gestern sorgte VW wieder für Schlagzeilen: Vertreter der Arbeitnehmerseite fühlten sich offenbar bei der Entscheidung, einen Ex-FBI-Mann als Berater zu holen, übergangen. Also lehnte man den Vorschlag kurzerhand öffentlich ab. Dabei leidet das VW-Image, je länger die Aufarbeitung andauert. Ausbaden müssen das am Ende nicht diejenigen, die Machtkämpfe ausfechten, sondern die Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze in Gefahr sind. VW-Chef Matthias Müller muss aufpassen, dass ihm die Situation nicht entgleitet. Dafür ist Fingerspitzengefühl nötig, um die Eitelkeiten zu bedienen, die es in dem Konzern an so vielen Stellen gibt. Anderseits auch eine Portion Realismus. VW habe kein Problem in der Führungskultur, sondern lediglich ein technisches, hatte Müller dem US-Sender NPR gesagt. Je länger die Krise andauert, umso mehr zeigt sich, wie falsch er mit dieser Einschätzung liegt.
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