Cottbus (ots) - Weil die eine nicht darf, hat nun die andere abgesagt. Julia Klöckner, die CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, verzichtet auf die Teilnahme an der vorher schon umstrittenen TV-Runde beim SWR. Begründung: Die FDP ist ja auch nicht eingeladen. Damit steht das Dritte Programm im Südwesten der Republik vor dem Scherbenhaufen einer fatalen Entwicklung. Sie begann mit der Drohung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und ihres Amtskollegen in Baden Württemberg, Winfried Kretschmann, auf ein solches TV-Format zu verzichten, sollte die rechtspopulistische AfD ebenfalls mit dabei sein. Katastrophal war, dass der SWR die AfD daraufhin wieder auslud und nur noch Vertreter der aktuell in den Landtagen vertretenen Parteien im Studio sehen wollte. Damit hat der Sender seine Entscheidungshoheit aus der Hand gegeben. Alle Beteiligten nehmen nun sehenden Auges in Kauf, dass die AfD erst recht ihre Märtyrer-Rolle pflegen kann. Im September wird übrigens auch noch in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin gewählt. Eine gute Gelegenheit für NDR und RBB, aus dem Debakel des SWR zu lernen: Die Redaktion bestimmt, wer eingeladen wird, und nicht die Politik.
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