Bremen (ots) - Krieg in Syrien, der Konflikt in der Ostukraine, die belasteten Beziehungen zum Westen - eigentlich gäbe es genug zu tun für den russischen Außenminister. Doch Sergej Lawrow kümmert sich lieber um ein mutmaßliches Sexualdelikt in Deutschland - das allem Anschein nach von der zunächst behaupteten Entführung und Vergewaltigung auf eine deutlich weniger schwerwiegende Straftat zusammenschrumpft. Liegt dem Minister das Wohlergehen der Russlanddeutschen hierzulande so sehr am Herzen? Sicherlich nicht. Die Moskauer Herrscher sprangen schon seit den brutalen Deportationen unter Stalin nicht besonders feinfühlig mit der deutschen Minderheit um. Lawrow nutzt das Schicksal des 13-jährigen Mädchens vielmehr für ein ziemlich mieses und leicht durchschaubares Spiel. Er vermengt den Vorfall mit der aktuellen Flüchtlingsdebatte, um unter den Russlanddeutschen Stimmung gegen die Bundesregierung zu machen. Die sollten darauf nicht hereinfallen und sich nicht als fünfte Kolonne Moskaus missbrauchen lassen. Dankenswerterweise hat sich ihr Verband bereits klar von den Demonstrationen distanziert.
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