Mainz (ots) - Frauke Petry ist (noch) mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet. Wenn man sich fragt, warum sie denkt, wie sie denkt, könnte man glauben, dass sie durch relative Nähe zu christlichen Werten geprägt wurde. Ist sie aber nicht oder nicht mehr. Statt dessen propagiert sie serienweise giftigste Positionen. Etwa den nachträglichen Vermerk von Migrationshintergrund deutscher Staatsbürger in Polizeiakten. Zwar widerspricht die Polizei sofort, aber das muss ja Frau Petry nicht irritieren. Wie weit zurück sollen die Vermerke denn reichen? Bis zu den zwei Millionen nach 1990 eingewanderten Russlanddeutschen, die keineswegs alle problemlos integriert sind? Bis zur ersten Generation der sogenannten Gastarbeiter, die uns beim Wirtschaftswunder halfen? Man sieht: Immer dann, wenn die AfD sagt, wofür sie steht, wird es tendenziell bedenklich, verfassungsfeindlich oder einfach nur irre. Das gilt natürlich erst recht für den Gebrauch von Schusswaffen an der Grenze. Bei dieser ebenfalls am Wochenende geäußerten Forderung hätte man denken können, dass ein weiterer Teil von Frau Petrys Sozialisation aufs Übelste durchschlägt - ihre Jugend in der DDR, wo man sich mit Schießbefehlen leider auskannte. Aber dann holte mit Beatrix von Storch eine westdeutsche AfD-Propagandistin noch weiter aus und erklärte sogar Kinder zu legitimen Zielen von Grenzschützer-Kugeln. Der Gedanke, dass eine solche Partei zweistellige Umfragewerte einfährt, entsetzt. Frau Petry schießt und lässt schießen - mit Worten. Auf die Mitte der Gesellschaft. Darauf gibt es nur eine einzige Antwort: Wer mitschießen will, möge die AfD wählen. Dieses Land ist frei und stark genug, auch dafür. Aber eigentlich hat es andere Sorgen.
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