Zürich (ots) -
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In Äthiopien herrscht die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. Um eine Hungersnot zu vermeiden, brauchen rund zehn Millionen Menschen akut Nahrungsmittel. Menschen für Menschen Schweiz startet im besonders betroffenen Afar-Gebiet erste Hilfsmassnahmen.
Abgemagertes Vieh
Im Danakil-Gebiet ist die Dürre besonders lebensbedrohlich. Die Herden der Afar-Nomaden durchstreifen die Savannen und Halbwüsten im Nordosten des Landes. In gewöhnlichen Jahren finden die Ziegen und Schafe genug Futter. Aber jetzt ist jeder Grashalm verdorrt, der Boden nackt und grau. Selbst die widerstandsfähigsten Dornsträucher haben ihre Blätter verloren. Die Tiere magern ab. Wenn sie nur noch Haut und Knochen sind, lassen sie sich nicht mehr verkaufen - und damit hungern auch die Menschen. Denn das Vieh ist ihre einzige Einkommensquelle. Ohne Viehverkauf können sich die Nomaden weder Getreide noch andere Grundnahrungsmittel leisten.
Kleinkinder sind besonders betroffen
Besonders betroffen sind die kleinsten Kinder. Sie leiden nicht nur am akuten Hungergefühl. Der Nahrungsmangel schwächt auch ihr Immunsystem. Blutarmut, Durchfall und Atemwegsinfektionen sind weit verbreitet - Krankheiten, die in den abgelegenen Landstrichen ohne medizinische Hilfe schnell tödlich enden können. Doch auch wenn die Kinder die akute Not überstehen, schädigt der Nahrungsmangel die Entwicklung ihres Körpers und ihres Gehirns: So beeinträchtigt die Dürre die Lebenschancen der Kinder auch langfristig.Deshalb startet Menschen für Menschen Schweiz (www.menschenfuermenschen.ch) in einem der besonders betroffenen Bezirke jetzt ein Nothilfe-Programm. Im Mille-Distrikt ist laut den lokalen Behörden ein knappes Viertel aller Kinder unterernährt und dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Menschen für Menschen Schweiz wird ab sofort mindestens vier Monate lang unterernährte Kinder unter anderem mit Famix, einer hochwertigen Zusatznahrung, versorgen.
Die Herausforderung des Programmes besteht vor allem darin, dass die Nahrung auch tatsächlich bis zu den in der Savanne verstreuten bedürftigen Familien gelangt. Deshalb setzt Menschen für Menschen Schweiz auf eine Partnerschaft mit der einheimischen Entwicklungsorganisation "Support for Sustainable Development" (SSD), die sich seit vielen Jahren in der Afar-Region engagiert und die Verteilung administrativ und logistisch durchführt.
Die Hälfte der Bevölkerung in Not
Aufgrund des globalen Wetterphänomens El Niño blieben im Landkreis Mille 2015 beide jährlichen Regenzeiten zwischen März bis April und Juli bis September fast vollständig aus. Dies führte zu Wassermangel für Mensch und Vieh, dem Verdorren von Weideland und dem Verenden von Nutztieren. Laut den lokalen Behörden ist im Bezirk die Hälfte der 120'000 Menschen auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Von den rund 18'000 Kleinkindern unter fünf Jahren zeigten bereits 4300 Kinder Zeichen von Unterernährung. Rund 1000 Kinder seien bereits schwer unterernährt.
Kinder brauchen mehr als Weizen
Im Gegensatz zu der Hungerkatastrophe im Jahre 1984 gibt es in Äthiopien mittlerweile viele Notfall-Getreidelager. Die Regierung sendet Lastwagen mit Weizen und Mais in die bedürftigen Gebiete. Doch aufgrund der Weite des Landes können die Menschen vielerorts dennoch nicht ausreichend versorgt werden. Deshalb konzentriert sich Menschen für Menschen Schweiz auf die abgelegenen Gebiete des Afar-Gebiets und verteilt dort Speiseöl und Famix, eine proteinreiche Zusatznahrung aus Mais, Soja, Zucker, Mineralstoffen und Vitaminen. Das Pulver wird mit Wasser vermischt und als Brei gegessen. Um sicherzustellen, dass die Hilfe tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt, arbeitet die Stiftung eng mit den lokalen Behörden und mit Ältesten, also mit Autoritäts- und Respektspersonen in der Gesellschaft der Afar-Nomaden, zusammen.
Langfristige Strategie: Hilfe zur Selbstentwicklung
"Unsere Nothilfe wendet den Hunger für den Moment ab. Doch damit ist es alleine nicht getan, denn die nächste Dürre kommt bestimmt", sagt Josefine Kamm, Geschäftsführerin von Menschen für Menschen Schweiz. "Deshalb starten wir gleichzeitig ein Projekt, das die Nomadenfamilien unabhängig macht von Wetterlagen - und fremder Hilfe." Im Gebiet Subuli an einem der wenigen Flüsse im Afar-Gebiet baut die Stiftung Bewässerungskanäle und unterrichtet 300 Nomaden im Anbau von Marktgemüse: "So verhindern wir, dass in diesem Gebiet bei der nächsten Dürre wieder Nothilfe geleistet werden muss. Stattdessen schaffen wir nachhaltige Überlebensalternativen und bewahren die Menschen auf Dauer vor Hunger und Not."
Hinweis an Redaktionen: Der Programmbeauftragte der Stiftung Menschen für Menschen Schweiz, Dr. Martin Grunder, begleitet die Nothilfe-Massnahmen vor Ort in Äthiopien und steht für Telefoninterviews zur Verfügung.
Spendenkonto:
Postkonto 90-700 000-4 IBAN: CH97 0900 0000 9070 0000 4 BIC: POFICHBEXXX
Online spenden: www.menschenfuermenschen.ch
OTS: Stiftung Menschen für Menschen Schweiz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/114446 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_114446.rss2
Pressekontakt: Michael Kesselring | m.kesselring@mfm-schweiz.ch | Tel.: +41 43 499 10 60
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In Äthiopien herrscht die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. Um eine Hungersnot zu vermeiden, brauchen rund zehn Millionen Menschen akut Nahrungsmittel. Menschen für Menschen Schweiz startet im besonders betroffenen Afar-Gebiet erste Hilfsmassnahmen.
Abgemagertes Vieh
Im Danakil-Gebiet ist die Dürre besonders lebensbedrohlich. Die Herden der Afar-Nomaden durchstreifen die Savannen und Halbwüsten im Nordosten des Landes. In gewöhnlichen Jahren finden die Ziegen und Schafe genug Futter. Aber jetzt ist jeder Grashalm verdorrt, der Boden nackt und grau. Selbst die widerstandsfähigsten Dornsträucher haben ihre Blätter verloren. Die Tiere magern ab. Wenn sie nur noch Haut und Knochen sind, lassen sie sich nicht mehr verkaufen - und damit hungern auch die Menschen. Denn das Vieh ist ihre einzige Einkommensquelle. Ohne Viehverkauf können sich die Nomaden weder Getreide noch andere Grundnahrungsmittel leisten.
Kleinkinder sind besonders betroffen
Besonders betroffen sind die kleinsten Kinder. Sie leiden nicht nur am akuten Hungergefühl. Der Nahrungsmangel schwächt auch ihr Immunsystem. Blutarmut, Durchfall und Atemwegsinfektionen sind weit verbreitet - Krankheiten, die in den abgelegenen Landstrichen ohne medizinische Hilfe schnell tödlich enden können. Doch auch wenn die Kinder die akute Not überstehen, schädigt der Nahrungsmangel die Entwicklung ihres Körpers und ihres Gehirns: So beeinträchtigt die Dürre die Lebenschancen der Kinder auch langfristig.Deshalb startet Menschen für Menschen Schweiz (www.menschenfuermenschen.ch) in einem der besonders betroffenen Bezirke jetzt ein Nothilfe-Programm. Im Mille-Distrikt ist laut den lokalen Behörden ein knappes Viertel aller Kinder unterernährt und dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Menschen für Menschen Schweiz wird ab sofort mindestens vier Monate lang unterernährte Kinder unter anderem mit Famix, einer hochwertigen Zusatznahrung, versorgen.
Die Herausforderung des Programmes besteht vor allem darin, dass die Nahrung auch tatsächlich bis zu den in der Savanne verstreuten bedürftigen Familien gelangt. Deshalb setzt Menschen für Menschen Schweiz auf eine Partnerschaft mit der einheimischen Entwicklungsorganisation "Support for Sustainable Development" (SSD), die sich seit vielen Jahren in der Afar-Region engagiert und die Verteilung administrativ und logistisch durchführt.
Die Hälfte der Bevölkerung in Not
Aufgrund des globalen Wetterphänomens El Niño blieben im Landkreis Mille 2015 beide jährlichen Regenzeiten zwischen März bis April und Juli bis September fast vollständig aus. Dies führte zu Wassermangel für Mensch und Vieh, dem Verdorren von Weideland und dem Verenden von Nutztieren. Laut den lokalen Behörden ist im Bezirk die Hälfte der 120'000 Menschen auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Von den rund 18'000 Kleinkindern unter fünf Jahren zeigten bereits 4300 Kinder Zeichen von Unterernährung. Rund 1000 Kinder seien bereits schwer unterernährt.
Kinder brauchen mehr als Weizen
Im Gegensatz zu der Hungerkatastrophe im Jahre 1984 gibt es in Äthiopien mittlerweile viele Notfall-Getreidelager. Die Regierung sendet Lastwagen mit Weizen und Mais in die bedürftigen Gebiete. Doch aufgrund der Weite des Landes können die Menschen vielerorts dennoch nicht ausreichend versorgt werden. Deshalb konzentriert sich Menschen für Menschen Schweiz auf die abgelegenen Gebiete des Afar-Gebiets und verteilt dort Speiseöl und Famix, eine proteinreiche Zusatznahrung aus Mais, Soja, Zucker, Mineralstoffen und Vitaminen. Das Pulver wird mit Wasser vermischt und als Brei gegessen. Um sicherzustellen, dass die Hilfe tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt, arbeitet die Stiftung eng mit den lokalen Behörden und mit Ältesten, also mit Autoritäts- und Respektspersonen in der Gesellschaft der Afar-Nomaden, zusammen.
Langfristige Strategie: Hilfe zur Selbstentwicklung
"Unsere Nothilfe wendet den Hunger für den Moment ab. Doch damit ist es alleine nicht getan, denn die nächste Dürre kommt bestimmt", sagt Josefine Kamm, Geschäftsführerin von Menschen für Menschen Schweiz. "Deshalb starten wir gleichzeitig ein Projekt, das die Nomadenfamilien unabhängig macht von Wetterlagen - und fremder Hilfe." Im Gebiet Subuli an einem der wenigen Flüsse im Afar-Gebiet baut die Stiftung Bewässerungskanäle und unterrichtet 300 Nomaden im Anbau von Marktgemüse: "So verhindern wir, dass in diesem Gebiet bei der nächsten Dürre wieder Nothilfe geleistet werden muss. Stattdessen schaffen wir nachhaltige Überlebensalternativen und bewahren die Menschen auf Dauer vor Hunger und Not."
Hinweis an Redaktionen: Der Programmbeauftragte der Stiftung Menschen für Menschen Schweiz, Dr. Martin Grunder, begleitet die Nothilfe-Massnahmen vor Ort in Äthiopien und steht für Telefoninterviews zur Verfügung.
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