LONDON (Dow Jones)--Irland macht nach Meinung von Fitch Ratings Fortschritte beim Schuldenabbau. Das verdanke sich einem starken Wachstum, sagt die Ratingagentur und stuft Irland auf "A" von "A-" hoch. Der Ausblick sei stabil. Gleichzeitig bestätigte Fitch das Rating Österreichs mit "AA+" und stabilem Ausblick.
Ende vergangenen Jahres dürfte der Anteil der irischen Staatsschulden am Bruttoinlandsprodukt 96,6 Prozent betragen haben, schätzt Fitch. Die Analysten erwarten, dass sich der Anteil bis 2024 auf 70 Prozent verringert, wobei der Median der mit "A" eingestuften Länder bei nur 44,5 Prozent liege.
Das irische Haushaltsdefizit dürfte sich mittelfristig dank der guten Konjunkturaussichten verringern, wobei sich dieser Prozess aufgrund eines steigenden Ausgabenbedarfs verlangsamen dürfte. Die bevorstehenden Wahlen stellten ebenfalls ein Risiko dar. Gleichwohl sind die Analysten zuversichtlich, dass auch die neue irische Regierung den bisherigen haushaltspolitischen Kurs fortsetzt.
Das Wirtschaftswachstum Irlands schätzt Fitch mittelfristig auf 2,0 bis 2,5 Prozent und damit deutlich niedriger als vor der Finanzkrise. Der notwendige Schuldenabbau dürfte die Binnennachfrage noch einige Zeit bremsen. Ein stärkerer Beschäftigungsaufbau und/oder höhere private Investitionen würden längerfristig ein stärkeres Wachstum begünstigen. Ein Austritt Großbritanniens aus der EU wiederum wäre für Irland und seinen noch immer schwachen Finanzsektor mit großen Risiken behaftet.
Mit Blick auf Österreich hieß es bei Fitch, die Wirtschaftsleistung des Landes dürfte sich in diesem und im kommenden Jahr etwas verbessern. Die Steuerreformen, die Anfang des Jahres in Kraft traten, werden nach Meinung der Ratingagentur die Kaufkraft stärken und den privaten Konsum ankurbeln.
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February 05, 2016 16:49 ET (21:49 GMT)
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