Außenpolitiker der Regierungskoalition haben die russischen Bombardements in Syrien, die erneut zu Zehntausenden Flüchtlingen aus der Region um Aleppo geführt haben, verurteilt. "Das Vorgehen Russlands ist Ausdruck eines brutalen Zynismus der Moskauer Politik", sagte Norbert Röttgen (CDU), der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Russland wolle die Opposition zum syrischen Machthaber Assad "wegbomben". Danach werde Moskau das Angebot machen, gemeinsam gegen den "Islamischen Staat" vorzugehen. "So will sich Moskau für die Lösung eines Konflikts anbieten, den es selbst mit geschaffen hat", so Röttgen. Durch die Bombardements steige die Zahl der Flüchtlinge nach Europa weiter, "ein Nebeneffekt, der Moskau nicht unwillkommen ist".
Auch der Russlandbeauftragte der Bundesregierung Gernot Erler (SPD) kritisierte das russische Vorgehen. "Einen Friedensprozess anzustreben ist mit fortgesetzten Bombardements nicht vereinbar", sagte er der FAS. Russland könne nicht die Friedensbereitschaft anderer Akteure in Syrien testen und selbst auf die militärische Karte setzen. "Das kann nicht gutgehen", so Erler.