Bielefeld (ots) - Das ist nur schwer nachvollziehbar: Millionen Menschen verzichten freiwillig auf Geld - und merken das nicht einmal. Sie lassen sich die vermögenswirksamen Leistungen entgehen und mit ihnen den Beitrag, den Arbeitgeber in den meisten Branchen dazugeben. Stimmt schon - das sind, auf den einzelnen Monat gesehen, nur Kleckerbeträge, aber in der Summe und über die Jahre läppert sich auch das. Also: Bevor wir die Diskussion über Höhe und Umfang der vermögenswirksamen Leistungen vertiefen, sollte so mancher zunächst einmal seinen Gehaltszettel prüfen. Dass Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon die Bundesregierung nun auffordert, die Obergrenzen für die vermögenswirksamen Leistungen nach oben zu korrigieren und zugleich den Kreis derjenigen zu erweitern, die Anspruch auf die staatliche Sparzulage haben, hat nicht nur damit zu tun, dass er es gut meint mit der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland. Natürlich will Fahrenschon zugleich das eigene Sparkassen-Geschäft befeuern. Die Sparkasse trägt das Wörtchen Sparen eben nicht von ungefähr im Namen. Dass es Fahrenschon allerdings gelingen wird, mit einer erweiterten Regelung für die vermögenswirksamen Leistungen das Steuer herumzureißen und so einen Sparboom auszulösen, das glaubt er sicherlich selbst nicht. Wer soll denn schon Geld auf die hohe Kante legen, wenn er dafür praktisch keine Zinsen bekommt? Dass die Sparquote sich dennoch über die Jahre nicht verändert hat, ist in diesem Zusammenhang ohnehin schon eine Überraschung. Denn objektiv betrachtet, macht es in diesen zinsarmen Zeiten doch viel mehr Sinn, in Sachwerte zu investieren. Sich eine neue Küche zu kaufen, ein neues Auto oder wenigstens eine neue Winterjacke. Wer wirklich etwas für Sparer tun will, der muss an der Zinsschraube drehen. Das wäre die Aufgabe von EZB-Präsident Mario Draghi. Dass der das nicht tut, hat damit zu tun, dass er nach wie vor die darbenden südeuropäischen Staaten im Blick hat und nicht die maulenden Sparer in Deutschland. Die amerikanische Notenbank hat jüngst ganz vorsichtig das Ende der Ultraniedrigzinsen eingeleitet. Bis die Zinsen allerdings wieder in nennenswerte Höhen klettern und die Entwicklung auch in Europa ankommt, kann es noch Jahre dauern. Egal wie die vermögenswirksamen Leistungen ausfallen.
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