Düsseldorf (ots) - von Martin Bewerunge
Das Foto des frierenden Flüchtlingsmädchens auf unserer Titelseite sagt noch mehr über die hoffnungslose Lage Tausender Syrer als manche aufrüttelnde Beschreibung von Zerstörung, Elend und Tod, die aus den skelettierten Städten ihres Landes dringt. In Aleppo versucht die russische Luftwaffe, den Widerstand gegen das verhasste Assad-Regime in Grund und Boden zu bomben. Die Leidtragenden sind wie immer die Menschen zwischen den Fronten: 50.000 sind schon auf der Flucht Richtung Türkei, eine weitere Million dürfte folgen, sollte Aleppo fallen. Das sind düstere Aussichten für den Versuch, den Strom der Verzweifelten vor Europa zu stoppen. Wie soll es gelingen, die Türkei moralisch zu überzeugen, noch mehr Flüchtlinge als bisher aufzunehmen, wenn die große Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten dazu nicht bereit ist? Ankara wiederum weiß um die wenig überzeugende Haltung der Europäer, und das hilft im Poker um mehr Geld. Die Flüchtlinge, die jetzt in der Kälte vor der türkischen Grenze ausharren, geraten so ein weiteres Mal zwischen die Fronten. Das Foto des Flüchtlingsmädchens sagt alles über diese Schande.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621
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