Ravensburg (ots) - Es ehrt die Bundeskanzlerin, dass sie sich nicht zu schade ist, einmal mehr den türkischen Präsidenten zu besuchen. Ihre Visite in Ankara zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der Angela Merkel um eine Kontrolle der Zuwanderung aus den Bürgerkriegsregionen in Syrien und dem Irak bemüht ist.
Aber Merkel und Erdogan bewegen sich sich in unterschiedlichen Wertesystemen, was eine Verständigung schwierig macht. Dem türkischen Staatschef geht es zuallererst um eine Anerkennung seines Landes und seiner Person als gewichtige Spieler in einem Konflikt, der die Türkei belastet, Europa aber in seiner Integrität bedroht. Und wenn Merkel die Türkei auffordert, die jetzt aus Aleppo fliehenden Syrer ins Land zu lassen, gleichzeitig aber erwartet, dass die Türken die Flüchtlinge am Weiterziehen hindern, kann der türkische Machthaber sich gelassen zurücklehnen und erklären, das habe seinen Preis.
Erdogan mit humanitären Motiven bei der Behandlung der Flüchtlinge zu kommen, ist aussichtslos. Dazu muss man sich nur vor Augen führen, wie er Staatsbürger seines Landes behandelt, die zufälligerweise Kurden sind. Für den türkischen Staatschef sind die Flüchtlinge Verhandlungsmasse. Je mehr er weiterziehen lässt, umso mehr wird er verlangen können, um dies in Zukunft zu verhindern.
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Erdogan mit humanitären Motiven bei der Behandlung der Flüchtlinge zu kommen, ist aussichtslos. Dazu muss man sich nur vor Augen führen, wie er Staatsbürger seines Landes behandelt, die zufälligerweise Kurden sind. Für den türkischen Staatschef sind die Flüchtlinge Verhandlungsmasse. Je mehr er weiterziehen lässt, umso mehr wird er verlangen können, um dies in Zukunft zu verhindern.
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