Die Polizei hat 2015 mehrere zehntausend zusätzliche Einsätze in einzelnen Bundesländern registriert. In Nordrhein-Westfalen kamen die Ordnungshüter auf fast 78.000 Einsätze allein in Zusammenhang mit Unterkünften des Landes, wie das NRW-Innenministerium der "Welt" mitteilte.
Dabei handelte es sich in rund 90 Prozent der Fälle um Präsenz vor Ort, präventive Aufklärung und Information von Bürgern. Die übrigen zehn Prozent umfassten "insgesamt 7.759 außen veranlasste Einsätze", bei denen die Polizei "aufgrund eines konkreten Anlasses" vor Ort war, wie zum Beispiel Hilfeersuchen, Straftaten, Brandmeldungen oder politisch motivierte Straftaten, erklärte ein Sprecher der NRW-Innenministeriums gegenüber der "Welt". Der weitaus größte Anteil der polizeilichen Einsätze hatte "daher präventiven Charakter, um die Präsenz und Ansprechbereitschaft der Polizei deutlich zu machen". Aus einem vertraulichen Lagebericht des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in NRW geht hervor, dass es dabei nur in einem Bruchteil um Straftaten geht.
In dem der "Welt" vorliegenden Bericht wurden im Dezember 2015 insgesamt 576 Strafverfahren eingeleitet. Bei den Straftaten handele es sich in fast der Hälfte der Fälle um Diebstahl und Körperverletzung. "Festzustellen ist, dass die Taten vornehmlich unter den Flüchtlingen verübt wurden", heißt es in dem Bericht.