Bremen (ots) - Der Vulkan-Untergang gilt in Deutschland als eine der größten Wirtschaftspleiten - in Bremen ist es auf jeden Fall unbestritten die größte. Die Folgen sind auch 20 Jahre danach immer noch zu spüren: Die Insolvenz des Werftenverbundes hat einen ganzen Stadtteil verändert, Bremen-Nord hat sich bis heute davon nicht ganz erholt. Der Bremer Vulkan war einer der Hauptarbeitgeber - ein Großteil der Mitarbeiter kam aus der Arbeitslosigkeit nie mehr heraus. Unabhängig davon, ob es in erster Linie massive strategische Managementfehler waren, die zum Untergang des größten deutschen Werftenverbundes führten, wurde eines besonders deutlich: Die Abhängigkeit einer Region von nur einer Branche birgt Risiken. Ganze Städte können im Falle eines Untergangs mit in den Ruin gezogen werden, wie sich auch in Detroit zeigt: Die einstige US-Autostadt schlechthin musste nach dem Weggang der großen Fahrzeughersteller General Motors, Chrysler und Ford sogar Insolvenz anmelden. Hat Bremen aus der Branchenstruktur von damals gelernt? Offensichtlich schon: Auch wenn der Automobilhersteller Mercedes als größter privater Arbeitgeber heraussticht, hat Bremen inzwischen verschiedene Industriezweige und Branchen, in denen das Land sehr gut aufgestellt ist, etwa in der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Bereich Windenergie, in der Nahrungsmittelwirtschaft oder in der Logistik und in der maritimen Wirtschaft - da vor allem durch den Spezialschiffbau. Bricht so ein Segment einmal weg, ist auch das dramatisch. Aber zumindest ist dadurch nicht gleich die Struktur einer ganzen Region gefährdet.
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