Angesichts der jüngsten Hackerangriffe auf Krankenhäuser in NRW fordern Politiker mehr Investitionen in die IT-Sicherheit: "Krankenhäuser müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Daten vor einem unbefugten Zugriff zu schützen", sagte Karl-Josef Laumann, Bundespatientenbeauftragter und Staatssekretär im Gesundheitsministerium (CDU), der "Welt am Sonntag". Viele Länder, die für die Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur zuständig sind, hätten hier "in den vergangenen Jahren deutlich zu wenig Geld in die Hand genommen."
Datensicherheit sei in deutschen Kliniken "an vielen Stellen nicht gegeben", kritisierte Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Die Regierung müsse dringend den Rat von Experten einholen und überlegen, was man gesetzgeberisch tun könne, um den Schutz der Patienten zu erhöhen. In den vergangenen Wochen hatten Cyberkriminelle mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen attackiert. In Folge einer per Mail eingeschleusten schädlichen Verschlüsselungssoftware wurden die IT-Systeme einiger Häuser teils über Tage hinweg lahmgelegt.
Experten zufolge wird dem Thema Cybersecurity in der Medizinbranche oft noch nicht genug Bedeutung beigemessen. Hiesige Kliniken investierten im Vergleich zu anderen Unternehmen zu wenig in ihre IT-Netzwerke. Die Bundesländer müssten angesichts der Cyber-Bedrohung mehr Mittel bereitstellen, forderte Hauptgeschäftsführer Georg Baum. "Hilfreich wäre, über ein nationales Förderprogramm für die IT-Sicherheit im Gesundheitssektor nachzudenken."