Regensburg (ots) - Donald Trump ante portas. Mit seinem zweistelligen Sieg in South Carolina ist der Rechtspopulist der Präsidentschafts-Nominierung bei den Republikanern einen großen Schritt nähergekommen. Nichts blieb im Wahlkampf an dem "Teflon"-Kandidaten hängen. Ungestraft schlachtete Trump eine heilige Kuh der Republikaner, als er mit dem Irak-Krieg abrechnete und George W. Bush für den 11. September zur Rechenschaft zog. Folgenlos konnte Trump auch den Papst schelten. Franziskus hatte das Versprechen des Kandidaten, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen, als "unchristlich" kritisiert. Der Kandidat kann machen und sagen, was er will. Die Wähler lassen es ihm nicht nur durchgehen, sondern klatschen dem großmäuligen Milliardär Beifall. Egal wie sehr er sich widerspricht, wie menschenverachtend seine Rhetorik daherkommt oder wie wenig Sinn sein Wortbrei hat. Was nicht bedeutet, dass er keine Leitidee hat. Trump umwirbt die Frustrierten und Verlierer mit "Amerika über alles". Er macht Mexikaner und Muslime zu Sündenböcken, will Mauern bauen, predigt Handels-Protektionismus, verspricht militärische Aufrüstung und will die Folter wieder einführen. Nach seinem Triumph von South Carolina stellt sich dringlicher denn je die Frage: Wer kann Trump jetzt noch stoppen? Im Lager der moderateren Kandidaten zur Zeit wohl niemand, da nach dem Ausstieg Bushs noch immer ein Bewerber zu viel im Rennen ist. Marco Rubio und John Kasich jagen sich gegenseitig die Stimmen ab. Der ultra-konservative Ted Cruz verfügt über gut gefüllte Wahlkampfkassen und hat in den evangelikalen Kirchgängern schlagkräftige Fußtruppen. Sein Problem besteht darin, seine Wählerkoalition so zu erweitern, dass er außerhalb des Bibelgürtels bestehen kann. Selbst in einem Dreier-Rennen zwischen Trump, Cruz und Rubio wäre es schwer, den Rechtspopulisten zu stoppen. Sein Versprechen, Amerika wieder großartig zu machen, trifft den Nerv in einer Partei, in der Fremdenfeindlichkeit, Sexismus, Militarismus und Chauvinismus längst kein Hinderungsgrund mehr sind, einen Kandidaten wie Trump aufzustellen. Nach dem Wahlsieg von South Carolina ist eine Nominierung des Nationalisten wahrscheinlicher denn je. Zumal er die Geschichte auf seiner Seite hat. Mit einer Ausnahme hat der Südstaat immer den späteren Kandidaten der Republikaner gewählt.
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