Konnte man vor einer Woche beim Blick auf die Handelsschirme nur mit dem Kopf schütteln, so waren in dieser Woche die Gegenbewegungen und damit die Gewinnentwicklung im „Geldanlage Premium Depot“ geeignet, ein breites Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wieder ging unser Investmentplan ein Stück weiter auf.
Starke Gegenbewegungen trotz schwacher Konjunkturdaten
Grund dafür waren ordentliche Gegenbewegungen an den Märkten. Ausgangspunkt war zu Wochenbeginn die Börse in Japan, wo der Nikkei allein am Montag um mehr als sieben Prozent auf über 16.000 Punkte stieg. Und das, obwohl quasi zeitgleich bekannt wurde, dass es mit Chinas Außenhandel im Januar wieder steil bergab ging. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Dezember blieben sowohl die Exporte als auch die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt erneut hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Wie die Zollverwaltung in Peking zu Wochenbeginn mitteilte, sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent und die Einfuhren sogar um 14,4 Prozent.
Nur ein „Short-Squeeze“?
Da demnach die rasanten Kursanstiege an den Aktienmärkten nicht mit den fundamentalen Daten zusammenpassten, sprachen viele Experten von einem „Short Squeeze“, also davon, dass der Kursanstieg hauptsächlich auf Leerverkäufer zurückzuführen war, die in der Kurserholung ihre Positionen schlossen.
Verlierer der Vorwoche wurden die Gewinner der neuen Woche
Erinnern Sie sich noch, wie wir vor einer Woche hier an dieser Stelle über einen zehnprozentigen Kurssturz und ein Allzeittief am griechischen Aktienmarkt berichteten? Oder dass wir über eine Verkaufspanik bei Bankaktien schrieben? (Siehe „Steigende Sorgen vor einer erneuten Finanzkrise“.)
Die Verlierer der Vorwoche waren die Gewinner der aktuellen Woche. An der Börse von Athen stieg der Leitindex am Montag um mehr als zehn Prozent. Und der Banksektor zählte weltweit zu den größten Gewinnern. Die Ölpreise schossen innerhalb weniger Tage zeitweise mehr als 15 Prozent nach oben. Und der Anstieg des Nikkei um sieben Prozent erfolgte, nachdem der Index in der Vorwoche elf Prozent eingebüßt hatte. Da ist es absolut naheliegend, dass die Short-Trader ihre Gewinne mitgenommen haben und die Eindeckung von Short-Positionen zu den steigenden Kursen geführt hat.
Anfangs musste man daher an der Nachhaltigkeit des Anstiegs zweifeln, denn auch die enorme Dynamik in Form einer großen Aufwärtslücke (grüne Ellipse im Chart) sprach eher für einen „Short-Squeeze“.
Vom „Short-Squeeze“ zur ordentlichen Gegenbewegung
Doch nach einer kurzen Konsolidierungsphase (rot) stiegen die Notierungen weiter an, womit wichtige Marken im DAX zurückerobert (horizontale Linie, rund 9.300 Punkte) bzw. markante Unterstützungen in den US-Indizes Dow Jones und S&P500 verteidigt wurden.
Haben wir den finalen „Sell-Off“ bereits gesehen?
Dass die Kurse im Bereich ihrer Tiefs extrem ausschlugen, sich zum Teil zweistellig auf und ab bewegten, und die Verlierer nun zu den Gewinnern wurden, deutet auch auf einen finalen Ausverkauf („Sell-Off“) hin. Wir könnten also bereits den Beginn einer Trendwende gesehen haben.
Richtiger Riecher
Wir hatten vor einer Woche unsere Hoffnungen in die US-Indizes gelegt (siehe „Hoffnung liegt nun auf den US-Indizes“) und wurden nicht enttäuscht. Zudem hatten wir uns von der aufkommenden Panik nicht anstecken lassen und sahen in dem deutlich spürbaren Pessimismus unter den Marktteilnehmern einen guten Boden für eine Wende. Daher nahmen wir den schwachen Anlegern ihre Wertpapiere zu günstigen Kursen ab, was sich nun, wie in jeder Korrektur zuvor, bereits bewährt hat.
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 21.02.2016)
Sie wollen zukünftig derartige Analysen direkt in Ihr E-Mail-Postfach bekommen? Dann melden Sie sich zu unserem kostenlosen Börsennewsletter „Geldanlage-Brief“ an auf www.geldanlage-brief.de
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus