SHANGHAI (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht Griechenland in einer "außergewöhnlich schwierigen Situation". Mit Blick auf die schwierige Umsetzung der Spar- und Reformauflagen sowie die Flüchtlingskrise sagte Schäuble am Samstag zum Abschluss des G20-Treffens in Shanghai: "Beides kommt jetzt zusammen."
Die griechische Regierung müsse Spar- und Reformauflagen im Parlament umsetzen, die sie den internationalen Geldgebern versprochen habe. Dieser Prozess finde statt, dies werde angesichts der Proteste in Griechenland nicht einfach.
"Zweitens hat Griechenland noch die Situation, dass es viel Solidarität von Deutschland erfährt, aber nicht ein Übermaß von Solidarität von allen 28 Mitgliedern der Europäischen Union", sagte Schäuble mit Blick auf die Flüchtlingskrise. "Deswegen kämpfen wir mit anderen, der Kommission vor allen Dingen, sehr stark darum, dass wir diese europäische Aufgabe auch meistern. Das ist nicht zuletzt auch im Interesse Griechenlands. Beides kommt jetzt zusammen."
Auf die Frage, ob die Reform- und Sparauflagen für Griechenland nun gelockert werden sollten, antwortete Schäuble nicht direkt. Nach einem "Spiegel"-Bericht dringt der Internationale Währungsfonds (IWF) trotz der zunehmenden Belastungen durch die Flüchtlingskrise auf die Umsetzung der vereinbarten Reformen in Griechenland. Dem IWF bereite die Bereitschaft vieler EU-Länder Sorgen, den Griechen angesichts der Flüchtlingskrise bei den Sparauflagen stärker entgegenzukommen./sl/DP/zb
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