BRASILIA (dpa-AFX) - Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat die Razzia bei ihrem Amtsvorgänger Luiz Inácio Lula da Silva wegen eines Korruptionsverdachts als unverhältnismäßig kritisiert. "Ich erkläre mein tiefes Unverständnis, dass ein früherer Präsident der Republik, der viele Male seine freiwillige Bereitschaft zur Kooperation mit den Behörden erklärt hat, nun mit einem nicht notwendigen Zwang für eine Aussage mitgenommen worden ist", teilte Rousseff in einem Kommunique mit. Zugleich bekräftigte Rousseff die Autonomie der Staatsgewalten bei der Verfolgung von illegalen Handlungen und Korruption.
Im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Korruptionsskandal bei Auftragsvergaben des größten Unternehmens des Landes, des Ölkonzerns Petrobras, hatte die Bundespolizei am Freitag das Haus und weitere Objekte Lulas durchsucht und ihn drei Stunden verhört. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise, dass er im Zusammenhang mit der Petrobras-Affäre ein dreistöckiges Luxus-Apartment in Guaruja an der Atlantikküste und eine Hacienda in Atibaia bekommen haben könnte. Beide Orte liegen im Bundesstaat Sao Paulo. Der 70-Jährige und seine Nachfolgerin Rousseff bestreiten jede Verwicklung in den Skandal./ir/DP/he
AXC0231 2016-03-04/23:37