Regensburg (ots) - Mehltau ist hartnäckig und schwer zu bekämpfen. Der Pilz ist ein treffendes Bild, um zu veranschaulichen, warum die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals bei den Regensburger Domspatzen sich so lange hinzieht. Wie sich der mehlig-weiße Belag über eine Pflanze zieht, so zog sich über Jahre hinweg Schweigen durch und über das Bistum Regensburg. Mehr noch: Opfer wurden sogar der Lüge bezichtigt. Wie schwierig es war, sich gegen diese Blockadehaltung durchzusetzen, welche Wunden das bei Opfern zusätzlich gerissen hat, kann ein Außenstehender nur mutmaßen. Der Umgang mit ihnen beschämt aber. Dass mit der Aufklärung nicht schon 2010 begonnen wurde, liegt daran, dass der damalige Bischof Gerhard Ludwig Müller sie nicht betreiben wollte. Dabei haben viele zugesehen, es geschehen lassen und sich jedenfalls nicht an die Seite der Missbrauchsopfer gestellt. Diesen Vorwurf muss sich auch die heutige Spitze der Domspatzen gefallen lassen. Aufgestanden, um eine Aufklärung und Aufarbeitung öffentlich zu fordern, ist dort niemand - obwohl die Gräueltaten bekannt waren. Die Domspatzen heute leiden unter den Schlagzeilen. Ja. Aber die eigene Führung hätte sie dem Chor ersparen können.
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