Hagen (ots) - Wir haben die Kernkraft nicht im Griff, das wissen wir spätestens seit dem 11. März 2011, als in Japan die Erde bebte und ein Tsunami die Katastrophe von Fukushima auslöste. Deutschland hat eilig Konsequenzen aus diesem Unglück gezogen - und wird dafür von einigen Nationen bewundert, von anderen belächelt, von weiteren bemitleidet. Im eigenen Land ist der Begriff Energiewende mittlerweile negativ besetzt. Die Wende kam zu schnell, die Kosten treffen gefühlt vor allem die Verbraucher, die Energiekonzerne haben nicht schnell genug reagiert und müssen nun die Folgen tragen. Zahlreiche Probleme, zum Beispiel die Routen der Stromtrassen, sind noch nicht geklärt. Wind und Sonne liefern zwar sauberen Strom, aber eben nicht verlässlich und nicht genug. Und zu allem Übel spüren wir in diesen Tagen wieder, wie wenig wirkungsvoll ein nationaler Alleingang ist: Die Störfälle in den grenznahen Anlagen in Belgien und Frankreich häufen sich; und auch in Osteuropa stehen Atomkraftwerke, die das Adjektiv modern nicht verdienen. Trotzdem: Merkels Entscheidung vor fünf Jahren war mutig und richtig. Wir brauchen Geduld, wir sind ein Vorbild. Und die Alternative ist eine tödliche Risikotechnologie, die wir nicht bändigen können.
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