Bremen (ots) - Einen Tag ist es her, dass Bremer Bildungspolitiker erklärten, das Schulsystem überprüfen zu wollen. In zwei Jahren geht die Friedenspflicht zu Ende, dann läuft der Bildungskonsens aus, den man 2008 schmiedete. Sinnvoll also, schon jetzt über die Zukunft nachzudenken, über die Frage, ob das Nebeneinander von Gymnasien und Oberschulen noch sinnvoll ist. Ob man zum Beispiel zusätzliche Gymnasien schaffen oder sie nicht lieber streichen und Schulen für alle kreieren sollte. Während die Politiker noch evaluieren, haben sich die Eltern längst entschieden. Die Zahlen zeigen, dass Wohnortnähe, Profilzuschnitt oder Ausstattung bei der Schulwahl zwar eine Rolle spielen mögen. Sie zeigen aber auch, dass das Gymnasium in den Köpfen vieler die bessere Alternative ist. Damit tun sie den Oberschulen gewiss unrecht, aber wenn es gilt, eine Lebensentscheidung fürs eigene Kind zu treffen, zählt offensichtlich auch das Image einer Schule, und da gilt das Gymnasium als höherwertig. Für die Politiker bedeutet das, noch Überzeugungsarbeit leisten zu müssen, um den Bildungskonsens nicht nur untereinander, sondern auch mit den Eltern zu erzielen.
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