Cottbus (ots) - In der Regel interessiert eine Bürgermeisterwahl nur die Bewohner der Stadt, um deren Oberhaupt es geht. Manchmal blickt aber auch eine ganze Region auf das Ereignis - wenn es richtungsweisend werden könnte. So wie gestern in Lübbenau. 14 570 Wahlberechtigte sollten zwischen zwei Kandidaten entscheiden. Der eine - Helmut Wenzel - hat reichlich Erfahrung. Er ist seit 16 Jahren parteiloser Bürgermeister Lübbenaus und war bei der vergangenen Wahl von mehr als zwei Drittel der Wähler im Amt bestätigt worden. Allerdings gab's keinen Gegenkandidaten und nur 29,1 Prozent der Lübbenauer hatten überhaupt abgestimmt. Der andere - Marian von Stürmer - ist seit 2013 AfD-Mitglied. Nach dem Einzug seiner Partei in die Landtage von Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurde sein Abschneiden mit Spannung erwartet. Wird er erster AfD-Bürgermeister Deutschlands? Nein. Diese Alternative wollten die meisten dann doch nicht. Aber allein die Möglichkeit, dass es so kommen könnte, hatte die Lübbenauer mobilisiert. Mehr als als doppelt so viele wie 2008 gaben ihre Stimme ab - und deutlich über 60 Prozent für Wenzel. Gut so.
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